Kleve Klever Häuser preisgekrönt

Kleve · Zum vierten Mal hat der Bund Deutscher Architekten am Niederrhein gute Bauten gewürdigt. Die einzige Auszeichnung ging nach Kevelaer, vier Anerkennungen nach Geldern, Kleve und Willich.

KREIS KLEVE Im Rahmen des Wettbewerbs „Auszeichnung Guter Bauten“ hat die Kreisgruppe Linker Niederrhein des Bundes Deutscher Architekten eine Auszeichnung vergeben und vier Anerkennungen ausgesprochen. Ausgezeichnet wurde ein Einfamilienhaus des Kevelaerer Architekten Patrick Lehn, das damit 2007 am Landeswettbewerb des BDA teilnimmt.

Ausrichtung auf die Niers

Das Wohnhaus, das Lehn für die Familie Sprenger-Mühlhoff am Kevelaerer Steensweg errichtet hat, zeige, dass einfache Architekturformen nicht banal sein müssen, befand die Jury. Mehrere Anerkennungen sprach die Jury für den Umbau des Gelderner Augenoptik-Geschäfts Sommer (Architekt: Philipp von der Linde, Geldern), ein Wohnhaus am Rindernscher Deich in Kleve (Architekten: Hülsmann & Thieme, Kleve), die Außenwohngruppe des Klever Kinderheims „Münze“ an der Peiterstraße (Architekten: Wrede Architekten, Goch und Düsseldorf) und den Umbau einer früheren Brauerei zur Zentrale der Stadtwerke Willich (Architekten: Atelier DSG Architekten, Düsseldorf) aus.

Sommer: „erfrischendes Projekt“

Den Umbau des Gelderner Augenoptik-Geschäfts lobte die Jury als ein „kleines erfrischendes Projekt, welches die gewohnte Banalität der Ladenfronten einer Fußgängerzone unterbricht und den Raum des Optikergeschäftes auf breiter Front und in seiner gesamten Tiefe öffnet“.

Das Wohnhaus der Familie Bröker in Kleve wirke „in seiner Sprache und Detaillierung sehr eigen. Es überzeugt durch eine gute innere Gliederung und seine Besondere Ausstrahlung und Atmosphäre“, so die Juroren: „Dies zeigt sich auch in den guten Verknüpfungen mit dem Außenraum. Als sehr positiv wird die mögliche Aufteilung in zwei Einheiten gesehen, ein Haus das sich anpassen kann.“

Die Außenwohngruppe der „Münze“ in Kleve überzeuge durch ihre seine unprätentiöse Entwurfshaltung und die sauberen Ausarbeitung im Detail. In zweiter Reihe, hinter einer heterogenen Bebauung, überrasche der lang gestreckte Kubus aufgrund seiner Eigenständigkeit. „Angesichts der nicht vorhandenen Bauqualität in der Umgebung ist die architektonische Haltung, den Ort mit diesem Neubau zu prägen, nachhaltig und anerkennenswert“, fand die Jury. Das angesichts der Nutzung des Gebäudes als Aussenwohnstelle nicht mit vordergründig „vandalensicherer“ Materialität, sondern mit einem sensibel farblich und materiell abgestimmtem Kanon aus hellgrauem Sichtbeton, schwarzem Klinker und Lärchenholzelementen gearbeitet wurde, wird in besonderem Maße gewürdigt: „Dem öffentlichen Bauherren und seinen Architekten ist mit dem Gebäude ein vorbildliches und anerkennenswertes Stück Baukultur gelungen.“

Die Umnutzung einer früheren Brauerei zur Verwaltungs- und Service-Zentrale der Stadtwerke Willich wird ebenfalls gelobt.

Der Wettbewerb war zum vierten Mal. Bewerben konnten sich Architekten aller Fachrichtungen zusammen mit ihren Bauherren. Zugelassen waren Bauwerke (Neubau, Umbau, Ausbau) oder Gebäudegruppen, städtebauliche Anlagen und Freianlagen, die in den letzten drei Jahren fertig gestellt worden sind.

(RP)
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