Bedburg-Hau-Moyland Kunsthandwerk am Schloss Moyland

Bedburg-Hau-Moyland · Mit fast 150 Ständen gehört der Markt zu den größten in der Region, auf dem ausgesuchte Aussteller ihre Kunst zeigen.

Adventsbasar am Schloss Moyland in Kleve
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Adventsbasar 2016 am Schloss Moyland in Kleve

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Foto: Evers

Ilse Rupietta macht Bären. Lausbubenbären. Die Petze tollen als kleine Brummbären durch die Bude oder lugen als Lesezeichen aus den Seiten der Lieblingsbücher, in die man die Lausbubenbären gesteckt hat. Gemacht hat die Duisburgerin ihre Gesellen aus Filz, jeder Bär ist quasi ein Unikat und schnell der beste Kumpel für seine neue Familie: denn schon ab zwölf Euro wechseln die kleineren Bären ihren Besitzer. Bis dahin genießen sie die Aussicht auf Schloss Moyland: Ihre Bude steht direkt am Brückenweg, der geradewegs auf Schloss Moyland und das Kutschenrondell zuführt.

Pünktlich um 13 Uhr öffnete gestern der Kunsthandwerkermarkt von Museum Schloss Moyland seine Pforten - und zugleich füllten sich die Wege zwischen den Buden mit Menschen, die sich auf ausgefallenes Handwerk freuen: auf Bären aus Filz oder Lampignons aus herrlich buntem Seidenpapier, auf Brotdosen aus russischer Birke oder Taschen wie Skulpturen aus Leder. Und dann beim Punsch oder beim Glühwein und der obligatorischen Weihnachtsmarkt-Wurst einen schönen Tag ausklingen lassen.

Zum 19. Mal lädt Moyland ein, an den fast 150 Ständen im Schlosspark und in der großen Ausstellungshalle vorbei zu flanieren. Heute und morgen öffnet der Kunsthandwerkermarkt von 13 bis 22 Uhr, Samstag von 11 bis 22 Uhr und Sonntag von 11 bis 20 Uhr. Das Tagesticket kostet fünf Euro und Parken ist rund um Moyland frei. Im vorigen Jahr kamen 50.000 zahlende Besucher. Die Einnahmen decken so gerade die Kosten, sagt Timo Güdden von der Gemeinde Bedburg-Hau, der zusammen mit Jannie Uhlenbrock-Lueb, Stiftung Museum Schloss Moyland, den Markt organisiert hat. Er hofft auch in diesem Jahr auf die "schwarze Null". Aber: "Ohne das Engangement der ehrenamtlichen Helfer wäre das nicht zu stemmen", sagen sie. "Der Markt ist als PR-Instrument enorm wichtig - für die Gemeinde wie für Schloss Moyland", sagen Bedburg-Haus Bürgermeister Peter Driessen und Moyland-Verwaltungsdirektor Johannes Look. Schließlich kommen die Besucher aus allen Teilen des Landes. Doch nicht nur bei den Besuchern ist der Moyländer Markt beliebt, der mit dem romantischen Schloss Moyland in seiner Mitte auch tagsüber richtiges Flair hat. "Ich habe per Mundpropaganda vom Markt gehört und mich beworben", sagt Anke Teichert aus Freiamt bei Freiburg. Sie baut wundersam lichte Lampen in zarten Farben, die "Waldfee", "Fräulein Margarete" oder "Herz-Lich(s)t" heißen.

Aus schwerem Material wiederum fertigt Stina Tummel ihre Weibsbilder: Die fliegen als dicke Tanten durch die Luft, sitzen mit einem Walross in der Badewanne oder liegen wie Maja auf der Chaiselonge. Gleich neben Stina Tummel gibt's feine Gebrauchskeramik von der Kalkarerin Birgit Hürkens. Schräg wirken die wundersamen Teekesselchen von Silvia Flamisch, die ihre Glasuren selber macht und das Geschirr bei 1280 Grad Celsius brennt. Flauschig wirken die bemalten Seidenschals von Heidegret Steffens.

(RP)
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