Kleve-Rindern Malschule öffnet Werkstatt-Türen

Kleve-Rindern · Zum 32. Mal fand auf der Wasserburg Rindern die traditionelle Sommermalschule statt. 30 Kunstschaffende öffneten am Samstag ihre Werkstatttüren für die Öffentlichkeit.

 Sommermalschule mit Antje Lauer und Dozent, Klaus Steudtner.

Sommermalschule mit Antje Lauer und Dozent, Klaus Steudtner.

Foto: Stade

Zehn Tage, drei renommierte Dozenten und 30 Kunstschaffende waren der Ausgangspunkt für die diesjährige Sommermalschule. Nicht nur ihre fertigen Arbeiten sondern auch den Arbeitsprozess an sich präsentierten die Teilnehmer in einer offenen Werkstatt. Die Spannbreite der Arbeiten reichte dabei von Öl - oder Acrylmalereiüber Aquarelle bis hin zu Linoldruck.

Mit Linoldruck hat sich auch Hildegard Dörner aus Köln beschäftigt. In dem Kurs von Dozent Manuel Brüx konnte sie ihre Arbeiten entwickeln.

"Zuerst wird das Negativ in eine Linoleumplatte geschnitten", die Kölnerin, die an einem Linoldruck des Schenkenschanzer Kirchturms arbeitet. Die Farbe wird in Schichten aufgebracht, wobei für jede Farbschicht eine neue Platte angefertigt werden muss. Vorausschauend planen ist dabei essentiell, genaues arbeiten auch. Hildegard Dörner nimmt seit 30 Jahren an der Sommermalschule teil und obwohl sie schon viele Maltechniken ausprobiert hat, war Linoldruck Neuland für sie. "Der Kurs ist aber einfach eine gute Gelegenheit, etwas Neues auszuprobieren, weil man so viele unterschiedliche Impulse bekommt", meint sie und drückt vorsichtig die nächste Linoleumplatte auf das Papier.

Auch Karin Börtz aus Aachen hat sich von der niederrheinischen Landschaft inspirieren lassen. Ihre Acrylgemälde zeigen die Parklandschaft rund um die Wasserburg Rindern, aber auch eine typischen niederrheinische Landschaft mit weitem Himmel. Karin Börtz ist durch Freunde auf die Sommermalschule aufmerksam geworden. "Ich habe unheimlich viel gelernt, die Dozenten sind wunderbar", so die Aachenerin. "Obwohl ich schon seit Jahren male, habe ich in den zehn Tagen hier von meinem Dozenten Klaus Steudtner viele neue Impulse bekommen." Ein weiteres Lob geht an die Veranstalter der Sommermalschule. "Unter den Kursteilnehmern herrscht so eine gute, anregende Atmosphäre und das Essen auf der Wasserburg ist phantastisch." Ein Lob, das Dr. Kurt Kreiten, der Direktor der Wasserburg Rindern, gerne hört. Die Sommermalschule gehört zu Aushängeschildern des Bildungszentrums. Trotzdem gingen die Anmeldezahlen in den letzten Jahren zurück. "Wir haben überlegt, was wir ändern können, damit die Sommermalschule wieder attraktiver wird, auch für Teilnehmer, die neu dazukommen", erzählt Dr. Kreiten.

In den vergangenen Jahren war der Kurs 14-tägig und konnte gesplittet werden. "Dadurch, dass viele Teilnehmer nur die erste Hälfte des Kurses gebucht hatten, entstand ein Bruch, der der Atmosphäre nicht gut getan hat", so Dr. Kreiten. Mit dem neuen Konzept eines zehntägigen Kurses konnten auch wieder neue Kursteilnehmer gewonnen werden. Diese Mischung aus Bewährtem und Neuem zieht zahlreiche Teilnehmer immer wieder auf die Wasserburg. Renate Wolff aus Osnabrück wurde vor Jahren von ihrem Lehrer Hans-Ulrich Kekow, der einer der Dozenten der Sommermalschule ist, auf die Wasserburg eingeladen und kommt seither immer wieder.

"Am Anfang habe ich mir nicht so viel zugetraut, aber wenn ich jetzt meine Bilder vom ersten Jahr mit denen von diesem Jahr vergleiche, sehr ich, wie viel ich gelernt habe", so Renate Wolff. Das Schwierige bei der Aquarellmalerei sei, dass man nichts übermalen könne. Das eine oder andere Bild sei deshalb auch im Abfall gelandet, gibt Renate Wolff lächelnd zu. "Manchmal ist die Farbe ein kleiner Teufel und macht was sie will, aber zum Malen gehört unheimlich viel Technik und davon habe ich hier auf der Wasserburg sehr viel gelernt."

(RP)
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