Kleve Sensation: Udo Janssen schlägt Gebing

Kleve · Mitgliederversammlung im Klever Kolpinghaus: CDU-Wunschkandidat Gebing unterliegt mit 76:78 Stimmen gegen seinen erst am Sonntag angetretenen Gegner Udo Janssen, der als Bürgermeisterkandidat auf Theo Brauer folgt.

 Udo Janssen jubelt, links Bürgermeister Theo Brauer und Landrat Wolfgang Spreen, rechts Wolfgang Gebing.

Udo Janssen jubelt, links Bürgermeister Theo Brauer und Landrat Wolfgang Spreen, rechts Wolfgang Gebing.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Udo Janssen ist der Bürgermeisterkandidat der Klever CDU. In einer Kampfabstimmung votierten 76 für den vom Vorstand empfohlenen Wolfgang Gebing, vier CDU-Mitglieder enthielten sich der Stimme, 78 votieren für Janssen, den die Wahl nicht auf seinem Sitz hielt. "Wir werden jetzt gemeinsam kämpfen müssen, gemeinsam arbeiten müssen, um die Wahl zu gewinnen", kommentiert Janssen sein Ergebnis. Er wolle die Bürgernähe suchen, gemeinsam mit dem neu zu wählenden Vorstand. Neben der Bürgernähe hatte Janssen in seiner Antrittsrede die falsche Wahl beim Verfahren um den Minoritenplatz kritisiert und versprochen, Verwaltung und Politik noch stärker als Dienstleister zu sehen. Die CDU müsse in Kleve wieder die Meinungsführerschaft haben.

 157 wahlberechtigte Mitglieder kamen ins Kolpinghaus.

157 wahlberechtigte Mitglieder kamen ins Kolpinghaus.

Foto: gottfried Evers

"Ich hätte lieber zwei Kandidaten mit mehr Vorlauf gehabt. Ich muss das hinnehmen, es wird für den künftigen Vorsitzenden der Klever CDU nicht einfacher dadurch", sagte Stadtverbandschef Jörg Cosar, der zuvor nochmals das Votum des Vorstandes für den Kandidaten Gebing bestärkt hatte. Er gratulierte Janssen zur gewonnenen Wahl. Immerhin seien fast 30 Prozent der wahlberechtigten 464 Mitglieder des Stadtverbandes gekommen. Jetzt müsse sich alles erst einmal wieder finden. Nachdenklich reagierte Manfred Palmen. "Ich bin überrascht, dass wir eine so schwierige Situation haben. Ich hoffe, dass wir den Neuanfang schaffen, den wir als Partei machen müssen. Wir brauchen jetzt einen Stadtverbandsvorstand, der die Partei wieder eint", sagte der Ex-NRW-Staatssekretär mit Blick auf das knappe Ergebnis.

André Budde, der zeitweise ebenfalls den Hut in den Ring geworfen hatte, zeigte sich erstaunt über das knappe Ergebnis. Jetzt gelte es, den kommenden Wahlkampf um das Amt zu organisieren. Dazu gelte es vor allem, Bürgernähe zu leben. Ratsmitglied Gerd Driever konnte sein Entsetzen über das Ergebnis nicht verbergen: "Ich habe das nicht erwartet", sagte er. Josef Joeken hingegen kommentiert die Wahl erfreut mit einem "So ist das Leben!".

Theo Brauer, in dessen Fußstapfen Janssen gerne treten würde, wünschte dem Kandidaten "alles Gute". Mehr zu sagen, sei ihm als Wahlleiter versagt. Und es sei dies eine der schwersten Hürden für ihn, zu diesem Wahlergebnis nichts sagen zu dürfen.

(RP)
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