Kleve-Reichswalde Wildgehege Reichswalde ist gerettet

Kleve-Reichswalde · Sven Johanns leitet nach der Jahreshauptversammlung die Geschicke im Verein und sichert damit gleichzeitig auch seinen Fortbestand. Dem neuen Vorsitzenden stehen Thomas Eis (Stellvertreter) und Helga Lenk (Kassiererin) zur Seite.

 Blick auf das Rotwild in der malerischen Umgebung des Wildgeheges Reichswalde.

Blick auf das Rotwild in der malerischen Umgebung des Wildgeheges Reichswalde.

Foto: Gottfried Evers

Es hat lange gedauert, doch am Ende ist alles noch einmal gut gegangen: Der Verein Wildgehege Reichswalde hat auf seiner Jahreshauptversammlung einen neuen Vorstand samt Vorsitzenden gefunden, der die Geschicke des vorherigen, welcher altersbedingt aufhörte, mindestens die nächsten zwei Jahre fortführt. Sven Johanns, Mitarbeiter des Kreis Klever Veterinäramts und gelernter Landwirt, übernahm nach reichlicher Überlegung den Vorsitz. "Einer muss es ja machen", sagte er mit einem Augenzwinkern nach der Wahl.

In dem Satz steckte jedoch auch ein wenig Wahrheit. Für das Amt des ersten Vorsitzenden fand sich zunächst niemand, während ein Stellvertreter schnell gefunden war. Dies lag auch daran, dass der alte Vorstand zu Recht die Aufgaben und die Verantwortung, welche er zu tragen hat, nicht beschönigte. "Es ist viel Arbeit, die nicht immer Spaß macht", sagte der nun ehemalige Vorsitzende Wolfgang Hähn. Obendrein trage der Vorsitzende die Verantwortung für fahrlässig oder vorsätzlich verursachte Unfälle. "Der Verein ist für die Verkehrssicherung des Weges rund um das Gehege verantwortlich", fügte Hähn hinzu.

Diesbezüglich stünden in Zukunft auch noch dringende Arbeiten an. So müsse rund ein Kilometer Zaun um das Areal im Reichswald neugemacht werden. "Der Verein steht finanziell jedoch auf guten Füßen. Den Zaun kann er bezahlen, allerdings kein Unternehmen, das ihn alleine aufstellt. Das müsste schon in Eigenleistung gemacht werden", sagte Hähn. Daran haperte es zurzeit. Der neue Vorsitzende, Sven Johanns, hat vor der Jahreshauptversammlung aber bereits Gespräche geführt, die viel versprachen. "Ich brauche das Kollektiv. Alleine kann ich nicht viel ausrichten. Aber ich habe einen Background mit Leuten, die aus der Landwirtschaft und dem Gartenbau kommen. Da bin ich zuversichtlich", erklärte Johanns. Weiterhin möchte er auch die Reichswalder Waldjugend motivieren.

Zunächst aber müssen Gespräche mit dem neuen Vorstand und beratenden Mitgliedern geführt werden. Aus dem alten Vorstand ist nur noch Helga Lenk als Kassiererin geblieben. Wolfgang Hähn und Rainer Hoenselaer als Vorsitzender und Stellvertreter konnten durch Johanns und Thomas Eis ersetzt werden. Ohne sie hätte der Verein und damit auch das Gehege im Reichswald aufgelöst werden müssen. "Für das Gemeinwohl ist es jedoch wichtig, dass dieser Verein weiter besteht", lauteten die Meinungen am Abend.

Der RP-Bericht vom vergangenen Dienstag veranlasste Johanns daher darüber nachzudenken, den Vorsitz zu übernehmen. "Ich habe daraufhin mit Hähn telefoniert und mich bereits über einiges informiert", berichtete Johanns. Ein Thema war dabei auch der Wildbestand, über den man in den nächsten Wochen noch weiter nachdenken werde. Als sicher gilt jedoch, dass wieder ein Platzhirsch zu den elf Stück Rotwild ins Reichswalder Gehege ziehen soll. Auch Nachwuchs sei dann wieder geplant.

In die Zukunft blickt der Verein Wildgehege Reichswalde nun wieder positiver. "Die Sorge war sehr groß. Jetzt bin ich aber sehr zufrieden. Zum einen, dass es weitergeht, zum anderen aber auch, dass ich es jetzt ruhiger angehen lassen kann", sagte Wolfgang Hähn, der dem neuen deutlich verjüngten Vorstand weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen wird.

Nach zwölf Jahren, in denen er seit Gründung des Vereines die Geschicke leitete, sei es für ihn jedoch an der Zeit, kürzer zu treten.

(RP)
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