Köln Ein Trompeter, der arabische Musik mit Jazz kombiniert

Köln · In Frankreich ist Ibrahim Maalouf schon längst ein Star. Am Samstag gastiert er mit Band in der Philharmonie.

Wer in so einer Familie wie er zur Welt kam, hatte wahrscheinlich keine Wahl. Mit einem Trompeter als Vater, einer Pianistin als Mutter, einem Schriftsteller als Onkel und einem Dichter, Journalisten und Musikwissenschaftler als Großvater konnte Ibrahim Maalouf eigentlich nur eins werden - Künstler. Und genauso kam es dann auch. Der heute 34-Jährige ist in Frankreich, wohin seine Familie wegen des Bürgerkriegs aus Beirut floh, längst ein Star. Am Samstag, 17. Oktober, 20 Uhr, gastiert er mit seiner Band in der Philharmonie. Maalouf ist ein Trompeter, der arabische Musik mit Jazz kombiniert. Aber er ist auch ein begabter Komponist und Arrangeur. Zusammen mit Marc Turner (Saxofon), Christopher Wallemme (Bass), Frank Woeste (Posaune) und Clarence Penn (Schlagzeug) stellt er in Köln sein Projekt "Kalthoum" vor. "Kalthoum" ist eine Hommage an eine Stimme, die Maalouf seit seiner Kindheit begleitet hat, die der ägyptischen Sängerin Oum Kalthoum. Sie starb 1975 in Kairo und erlangte zu Lebzeiten in der arabischen Welt einen Ruhm, der in unseren Breiten mit dem von Maria Callas vergleichbar ist. Als ihre goldene Ära gelten die 1940er- und 1950er-Jahre, die Aufnahmen aus dieser Zeit verliehen ihr ein Ansehen, das über Generationen hinweg bewahrt wurde. Heute gilt sie als ein nationales Symbol. Bei ihrer Beerdigung säumten mehrere Millionen Menschen die Straßen, ihr Sarg wurde von Händen zu Händen gereicht und mehr als drei Stunden lang bis tief in die engsten Gassen Kairos hinein getragen.

Ibrahim Maalouf Samstag, 17. Oktober, 20 Uhr, Philharmonie, Bischofsgartenstraße 1, Tel. 0221 280280. Infos: www.koelner-philharmonie.de Foto: Denis Rouvre

(RP)
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