Krefeld 1940 Unterschriften für mehr Baumpflanzungen überreicht

Krefeld · Krefeld verliert alle drei Jahre etwa 1000 Straßenbäume. 1940 Bürger fordern nun mehr Pflege und Nachpflanzungen. Die Unterschriftenliste dazu wurde an Oberbürgermeister Kathstede übergeben.

 Treffen im Büro von Oberbürgermeisters Kathstede zur Übergabe der Unterschriften für den Erhalt der Krefelder Bäume (v.l.): Dezernent Thomas Visser, Sabine Hahn, Norbert und Doris Moorees, Sigrid Achtelik, Gregor Kathstede.

Treffen im Büro von Oberbürgermeisters Kathstede zur Übergabe der Unterschriften für den Erhalt der Krefelder Bäume (v.l.): Dezernent Thomas Visser, Sabine Hahn, Norbert und Doris Moorees, Sigrid Achtelik, Gregor Kathstede.

Foto: RP-Foto. T.L.

Unter der Überschrift "Herr Oberbürgermeister: Retten Sie unsere grüne Stadt Krefeld!" hat eine Initiative unter Federführung von Doris Moorees im Rathaus eine Liste mit 1940 Unterschriften an Oberbürgermeister Gregor Kathstede überreicht. Die Forderung: Die Stadt Krefeld soll mehr Geld bereitstellen, um vorhandene Bäume zu pflegen und Bäume, die gefällt werden, zu ersetzen. "Wir sind bestürzt über die zunehmend gravierenden Eingriffe in den Naturhaushalt unserer Stadt, die Auswirkungen auf die Gesamtlebensqualität in Krefeld haben", heißt es auf der Internetseite der Initiative, die für die Unterschriften wirbt.

Fachleute wie Baudezernent Thomas Visser wollen kein "Horrorszenario" an die Wand malen, teilen aber die Sorgen der Bürger: "Krefeld hat etwa 28 000 Straßenbäume. Überblickt man die Fällzahlen der vergangenen drei Jahre, kommt man auf rund 1000 Bäume. Wenn wir ein Problem mit dem Nachpflanzen bekommen, dann eskaliert das Ganze, auch in der Wahrnehmung der Menschen."

Das Problem sind die Kosten: Während die Pflanzung eines Baumes in einem Park zwischen 400 und 500 Euro koste, koste die Pflanzung eines Straßenbaumes zwischen 2000 und 4000 Euro, erläutert Oberbürgermeister Kathstede auf Anfrage. Was die Kosten in die Höhe treibt, ist der Leitungsschutz. "Unsere teuerste Straße in der Hinsicht ist die Friedrich-Ebert-Straße", so Kathstede.

Bei einer Lebenserwartung von rund 120 Jahren pro Baum seien Fällungen normal, erläutert Dezernent Visser weiter. Allerdings habe die Zahl der Erkrankungen deutlich zugenommen: "Nicht nur in Krefeld, das ist deutschlandweit so."

Die Stadt steckt im Nothaushalt - die Frage wird sein, wie viel Geld sie für Nachpflanzungen aufbringt. "Bei den Haushaltsberatungen kommt es zum Schwur", so Visser. Die Initiative rund um Doris Moorees fordert, allein für die Behandlung von Baumkrankheiten 300 000 Euro zu veranschlagen - diese Größenordnung sei von der Stadt genannt: "Nach Berechnungen der Fachverwaltung 2012 sind pro Jahr für die Behandlung von Baumkrankheiten 300 000 Euro und zur Sicherung des Baumbestandes 178 000 Euro pro Jahr erforderlich. Der für die Baumbestandspflege 2014 zur Verfügung gestellte Geldbetrag von 150 000 Euro ist vollkommen unzureichend", beklagt Moorees auf der Internetseite.

Das Gespräch im Rathaus, bei dem die Eheleute Moorees, zwei Mitstreiter, Oberbürgermeister Kathstede und Baudezernent Visser beteiligt waren, sei ruhig und konstruktiv gewesen, resümiert Visser. Kathstede hat auf seinen Aufruf zu Baumspenden verwiesen und ein Sofortprogramm der Stadt über 50 000 Euro.

Über weitere Details des Gesprächs wurde Stillschweigen vereinbart, teilte Doris Moorees gestern auf Anfrage mit.

(RP)
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