Krefeld 471 Jahre nach Luthers Tod wieder eine "Tischrede"

Zum Todestag des Reformators Martin Luther am 18. Februar realisiert Pfarrer Marc-Albrecht Harms eine außergewöhnliche Idee: Die Markuskirchengemeinde lädt zu einer "Tischrede" ein.

Krefeld: 471 Jahre nach Luthers Tod wieder eine "Tischrede"
Foto: Wikipedia | Lucas Cranach d.Ä.

Damit erinnert sie an eine Tradition, die im Hause Luthers ihren Anfang nahm. Luther lebte ab 1525 mit seiner Familie im ehemaligen Augustinerkloster in Wittenberg - heute ein fabelhaftes Luthermuseum. Mit ihm lebten dort bis zu zehn seiner Studenten zur Miete (eine wichtige Einnahmequelle für die Familie Luther); dazu kamen Kollegen und Flüchtlinge - "es war wirklich ein großer Haushalt mit einem bunten Betrieb", sagt Mirko Gutjahr von der Stiftung Luthergedenkstätten.

Zugleich wird die immense Leistung von Luthers Ehefrau Katharina von Bora deutlich, die die Wirtschaft bis hin zum Brauen von Bier gemanagt hat. Die Tischreden fanden in dem heute "Lutherstube" genannten Raum statt - meist nach dem Essen bei einem Bier oder Wein. In der Regel kamen theologische Fragen zur Sprache. Seit 1531 begannen Tischgefährten Luthers, seine Worte aufzuzeichnen; Luther duldete das nicht nur, er diktierte und wiederholte Formulierungen, die ihm wichtig waren.

Die Markuskirche, Kölner Str. 480, knüpft daran an und lädt für den 18. Februar, 17 Uhr, zu einer "Tischrede" ein. Der Philosoph Volker Breßlein wird einen Impulsvortrag zum Thema "Wahrheit" halten. Kirchenmusiker Klaus-Norbert Kremers steuert die sehr schöne Ouvertüre zum Oratorium "Triumph von Zeit und Wahrheit" von Georg Friedrich Händel bei. Im Rahmen der Tischrede ist vorgesehen, sich bei einem Imbiss und Getränken in gut gelaunter Runde über das Thema des Abends gemeinsam auszutauschen.

Der Eintritt ist frei, es wird um eine Spende gebeten.

(vo)
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