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Krefeld Affenhaus erstmals Tatort in einem Krimi

Krefeld · Ein toter Tierpfleger und Machenschaften um illegalen Tierverleih: Der St. Töniser Krimi-Autor Sebastian Stammsen siedelt seinen neuen Roman im Krefelder Zoo an.

 In dem Roman "Affenfutter" geraten die Schimpansen im Affenhaus des Zoos quasi unter Mordverdacht. Haben sie den Tierpfleger Peter Kunze getötet?

In dem Roman "Affenfutter" geraten die Schimpansen im Affenhaus des Zoos quasi unter Mordverdacht. Haben sie den Tierpfleger Peter Kunze getötet?

Foto: Thomas lammertz

Tierpfleger Peter Kunze wird in Einzelteile zerlegt im Affengehege gefunden - mit dieser grausigen Szene beginnt Krimi-Autor Sebastian Stammsen aus St. Tönis seinen vierten Kriminalroman. Der Tatort: Das Schimpansengehege im Krefelder Zoo. Kenner des Affenhauses werden die Schauplätze wiedererkennen, auch die biologischen Details sind fachlich sauber recherchiert. "Auch wenn die Handlung des Romans Fiktion ist, so ist die Basis der Geschichte real", erklärt Petra Schwinn, Pressesprecherin des Krefelder Zoos, im Nachwort.

 "Affenfutter" von Sebastian Stammsen, Grafit-Verlag, 10,99 €, ISBN: 978-3-89425-446-9

"Affenfutter" von Sebastian Stammsen, Grafit-Verlag, 10,99 €, ISBN: 978-3-89425-446-9

Foto: Grafit

Es bleibt jedoch nicht bei einem Mord: Die reiche Witwe Wiedner wird in ihrer Villa im Forstwald tot aufgefunden. Schnell entdecken Kommissar Wegener und seine neue Kollegin Eva Kotschenreuth einen illegalen Tierverleih, der einfachen Zoo-Angestellten zu ungeahnten Reichtümern verholfen hatte und von dem niemand etwas gewusst haben will. Doch der Fall stellt sich als weitaus komplizierter und verzwickter heraus, als anfangs angenommen. Immer wieder müssen die Ermittler feststellen, dass sie mit hinterhältigen Manövern absichtlich auf eine falsche Fährte geleitet wurden. Stammsen lässt seine Leser bis zum Ende mit ermitteln.

Der frisch verliebte Kommissar Wegener und seine Kommission arbeiten immer enger mit einer anderen Mordkommission zusammen, in der Wegeners Lebensgefährtin Nina Gerling arbeitet. Stammsen spinnt hier Fäden aus früheren Romanen fort. In seinen anderen Werken war Nina Wegeners Kollegin bei allen Ermittlungen, aber seit die beiden ein Paar sind, wurden sie verschiedenen Kommissionen zugeteilt. In dem aktuellen Zoo-Fall ergeben sich immer mehr Verknüpfungen zwischen zwei den verschiedenen Mordfällen und einer Einbruchsserie. In seinem Privatleben findet der Kommissar bei Nina den nötigen Halt und die Unterstützung, um den nervenaufreibenden Mordermittlungen standzuhalten.

Die Ermittler müssen mit vielen Beteiligten und noch mehr Verdächtigen umgehen; dabei bekommen sie mehr als eine Lüge aufgetischt. Mit langjähriger Erfahrung und jeder Menge Menschenkenntnis gelingt es der Mordkommission schließlich, das Lügennetz zu entwirren und dem wahren Täter auf die Spur zu kommen.

Nach vielen überraschenden Wendungen wird dem ebenso kaltblütigen wie genialen Mörder seine eigene Arroganz zum Verhängnis. Zwar grenzt die ausgeklügelte Hinterhältigkeit der Tat ans Unwirkliche, so wird doch die Geschichte mit jeder weiteren, noch unglaublicheren Enthüllung noch etwas spannender. "Affenfutter" ist vor allem für Krefelder, die sich die beschriebenen Straßen und andere Schauplätze der Verbrechen und Ermittlungen bildlich vorstellen können, eine spannende Lektüre - auch, wenn es die ersten paar Seiten nicht unbedingt vermuten lassen. Es ist anfangs etwas zäh, in die Geschichte hineinzufinden.

"Affenfutter" ist der vierte Teil der Serie um den Krefelder Kriminalkommissar Markus Wegener. In "Gegen jede Regel" von 2010 wird ein 17-Jähriger in seinem Elternhaus ermordet, und die Ermittler finden entscheidende Hinweise auf seinem Computer. 2011 erschien "Kettenreaktion". Hier bricht das Opfer tot in einem Elektronikmarkt zusammen, und niemand kann fesstellen, wieso. Der dritte Krimi "Endlich sind sie tot" folgt dann 2012. Hier ermitteln Kollegen von Wegener rund um einen 16-Jährigen, der seine Eltern getötet haben soll.

(RP)
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