Krefeld Eklat: Ratsherr schreibt bei Facebook aus Geheimsitzung

Krefeld · Andreas Drabben (UWG) hat im Internet aus dem nicht-öffentlichen Teil des Rates berichtet - der OB rief ihn zur Ordnung.

Zu einem Eklat ist es im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung am späten Donnerstagabend gekommen. Wie unsere Zeitung gestern erfuhr, hat der Ratsherr für die Unabhängigen Wähler (UWG), Andreas Drabben, im sozialen Netzwerk Facebook aus der laufenden Sitzung berichtet; es ging um den Tagesordnungspunkt "Krefeld Pinguine". Oberbürgermeister Kathstede sprach einen Ordnungsruf gegen Drabben aus. Das ist die milde Form eines Ordnungsgeldes, das bis zu 150 Euro betragen kann.

Im öffentlichen Teil der Sitzung war es bereits zu einem ersten Eklat gekommen, weil neben Drabben auch das Mitglied der UWG-Ratsgruppe, Ruth Brauers, zum Thema Pinguine sprechen wollte. Oberbürgermeister Kathstede ließ dies nicht zu, weil sich nur eine Person pro im Rat vertretener Fraktion oder Gruppe zum Thema melden sollte. In nicht-öffentlicher Sitzung ist der Streit dann erneut eskaliert. Drabben, zu dessen Freunden bei Facebook auch viele Pinguine-Fans gehören, berichtete bei Facebook, dass das Thema "Pinguine" im nicht-öffentlichen Teil nicht mehr behandelt wurde, obwohl die UWG dies beantragt hatte. Drabben sagte gestern gegenüber unserer Redaktion: "Nicht die Inhalte, aber die Tagesordnung einer nicht-öffentlichen Sitzung ist öffentlich. Ich habe nur geschrieben, dass die anderen Fraktionen unseren Vorschlag, das Thema auf die Tagesordnung zu nehmen, abgelehnt haben."

Kathstede wollte sich gestern zum Inhalt der nicht-öffentlichen Sitzung nicht äußern. Ihm sei durch eine Ratskollegin per Handy der Beitrag Drabbens gezeigt worden. "Herr Drabben hat mangelndes Demokratieverständnis erkennen lassen", sagte Kathstede nur.

(sep)
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