Krefeld FDP: Gesamtschule auch in Stadtmitte prüfen

Krefeld · Die Anmeldezahlen für die Gesamtschulen liegen vor - die Stadt berichtete gestern über Standorte.

Die FDP-Fraktion fordert die Verwaltung auf, bei der Standortsuche für eine neue Gesamtschule die Stadtmitte und den Krefelder Westen nicht aus dem Auge zu verlieren. Dort gebe es einen hohen Anteil junger Familien, argumentieren die Liberalen. Im Bauausschuss berichtete die Stadt allerdings gestern, dass realistischerweise im Innenstadtbereich eine Gesamtschulgründung nicht in der gebotenen Kürze erfolgen könne. Noch in diesem Jahr soll eigentlich der Beschluss über den Standort gefällt werden. "Wir konzentrieren uns auf die Standorte, wo Schulen aufgegeben werden sollen", teilte Brigitte Bourscheidt vom Fachbereich Gebäudemanagement im Bauausschuss mit; sie verwies auf den Wunsch der Hauptschulen, aufgelöst zu werden - diese liegen in Bockum/Oppum und Fischeln.

Die FDP kritisiert, dass "anscheinend nur Oppum und Fischeln als mögliche Standorte im Voraus festgelegt worden sind". Das widerspräche dem Grundgedanken der standortoffenen Elternbefragung. Die FDP weist auch darauf hin, dass vor allem in den dicht besiedelten Bereichen der Stadtmitte und im Westen, Benrad, Gatherhof, Kempener Platte, Inrath, sowohl für die zweiten Klassen als auch für die dritten Klassen jeweils rund 300 Eltern eine neue Gesamtschule für ihre Kinder wünschen. "Die Stadtmitte allein liegt sogar bei der Befragung der Eltern von Kindern in der dritten Grundschulklasse auf Platz 1, bei der Befragung der Eltern von Kindern der zweiten Grundschulklasse auf Platz 2, das heißt, immer vor Fischeln", erklären FDP-Fraktionsvorsitzender Joachim C. Heitmann und die schulpolitische Sprecherin der Liberalen, Claudia Paul. "Und gerade der zurzeit favorisierte Standort Oppum liegt für alle westlichen Bezirke weit abseits." Die Krefelder Stadtverwaltung hatte am Montag die Ergebnisse der Elternbefragung vorgelegt, darin enthalten auch die stadtteilscharfen Ergebnisse nach Postleitzahlen. 4095 Fragebögen wurden ausgeteilt, die Rücklaufquote lag bei 70,86 Prozent (59 Fragebögen wurden leer zurückgegeben). Schon vorher hatte sie Standorte prüfen lassen und war zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Gesamtschule in Fischeln oder in Oppum angesiedelt werden sollte. In Frage kommen grundsätzlich in Oppum/Bockum die Gebäude der Realschule Oppum und der Stephanusschule einerseits oder in Fischeln die Freiherr-vom-Stein-Realschule Königshof und der Josef-Hafels-Hauptschule andererseits. Das Problem: Die Freiherr-vom-Stein-Realschule hat schon zum Ausdruck gebracht, auf jeden Fall weiterbestehen zu wollen.

Im Bauausschuss gestern Abend legte die Stadt zusätzlich einen Bericht über die Qualität der Standorte ab. Zumindest auf dieser Basis spricht viel für die Standorte Fischeln und Königshof. Die Stephanusschule in Bockum ist demnach in baulich schlechtem Zustand, auch die Realschule Oppum habe Mängel. Gute Bauqualität hätten hingegen die beiden Schulen in Fischeln und Königshof. "Von der reinen Substanz her ist ein Invest in Fischeln deutlich besser als in Oppum", bilanzierte Brigitte Bourscheidt.

Die CDU hat sich bereits für den Standort Oppum ausgesprochen. Der Vorstand des Bürgervereins Fischeln schloss sich dem an, und plädierte somit für den Erhalt der Freiherr-vom-Stein Realschule.

(sep)
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