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Krefeld Frachtpostzentrum muss erweitern

Krefeld · Der Stadtrat hat die Aufstellung eines Bebauungsplans für die Erweiterung des Frachtpostzentrums nahe der A 44 beschlossen. Da es auf Fischelner Gebiet liegt, fordert die Bezirksvertretung verkehrssichernde Maßnahmen.

Der Stadtrat hat gestern die 1. Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) südlich Anrather Straße und die Aufstellung des Bebauungsplans 804 (Anrather Straße/westlich Hückelsmaystraße) beschlossen. Anlass ist die beabsichtigte Erweiterung des DHL-Frachtpostzentrums (früher Postfrachtzentrum genannt), einer der umsatzstärksten Paketzentren im Bundesgebiet, das bereits seit einigen Jahren - auch wegen der Entwicklung des Online-Handels - an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gekommen ist.

Beeinträchtigt werden die Betriebsabläufe laut Verwaltungsvorlage durch das Fehlen ausreichender Verkehrs- und Rangierfläche sowie so genannter Wechselbrücken- und Containerabstellflächen und damit von Abfertigungskapazitäten. So könnten lokale und regionale Kunden, nicht mehr bedarfsgerecht bedient werden. Davon betroffen seien insbesondere Logistik-Betriebe, die sich in jüngster Zeit in den östlich gelegenen Gewerbegebieten angesiedelt haben, schreibt die Verwaltung.

Für die Erweiterung kommen nur die nördlich angrenzende, rund 2,5 Hektar umfassende Waldfläche und eine 0,8 Hektar kleine, derzeit landwirtschaftlich genutzte Fläche im Osten infrage. Für den wegfallenden Wald muss gegenüber eine doppelt so große Fläche als Ersatz bepflanzt werden.

Weil die Post zum Weihnachtsgeschäft 2018 mit vergrößerter Kapazität arbeiten möchte, dränge die Zeit, erklärte Ludger Walter vom Planungsamt in der deshalb zwei Stunden vor der Ratssitzung am Dienstag anberaumten Sondersitzung der Bezirksvertretung Fischeln. Diese musste die beabsichtigte FNP-Änderung und die vorgesehene Aufstellung des Bebauungsplans aus formalrechtlichen Gründen zuvor zur Kenntnis nehmen.

Die Bezirksvertreter nutzten die Sitzung mit nur diesem einen Tagesordnungspunkt dazu, den Abschluss einen Städtebaulichen Vertrags mit der DHL als Investor zu fordern. "Wir nehmen ja auf Fischelner Gebiet Gewerbe auf; daher muss auch auf die Menschen Rücksicht genommen werden", sagte Benedikt Lichtenberg (CDU). Er forderte unisono mit den anderen Fraktionen eine Verbreiterung der Anrather Straße zwischen Hückelsmaystraße und der Industriebahn von Outokumpu um mindestens 1,50 Meter und die Anlage eines Geh- und Radwegs, der auch über die Bahntrasse hinweg führt, sowie die Erneuerung der Ampelanlage der Kreuzung Hückelsmay- und Anrather Straße. Außerdem müsste ein Fuß- und Radweg zum Südpark angelegt werden.

Laut Gutachten werde nicht der anliefernde Lkw-Verkehr, wohl aber der Auslieferverkehr mit Kleinlastwagen und Pkw zunehmen, hatte Ludger Walter zuvor ausgeführt. Daher seien als Schutz für den benachbarten Reiterhof eine sieben Meter hohe Lärmschutzwand und als Schutz für Holterhöfe eine solche, sechs Meter hohe Wand entlang des Autobahnzubringers vorgesehen. Andererseits sei der berechnete Verkehr trotz zu erwartender Rückstaus zu bestimmten Stunden - und damit auch die Luftbelastung - aber nicht so hoch, dass Verkehrsknotenpunkte sprich: Kreuzungen, geändert werden müssten. Auch eine Verbreiterung der Anrather Straße sei demnach nicht notwendig.

(RP)
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