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Krefeld Harfenistin Stella Farina gab ein vielbejubeltes Debüt

Krefeld · Faurés Requiem op. 48 ist von einer optimistischen Sichtweise getragen, die der Chor mit leuchtendem, hymnischen Klang zum Ausdruck brachte.

 Die 1986 in Turin geborene Harfenistin Stella Farina gab in der Friedenskirche einen imponierenden musikalischen Einstand.

Die 1986 in Turin geborene Harfenistin Stella Farina gab in der Friedenskirche einen imponierenden musikalischen Einstand.

Foto: Lothar Strücken

Um "einen beseelten Klang" ging es Maria Benyumova nach ihrer eigenen Aussage im zweiten Chorkonzert. Und an dem durften sich die Zuhörer in der Friedenskirche dann auch erfreuen, denn der Chorleiterin und Kapellmeisterin am Theater Krefeld/Mönchengladbach gelang es, ihren Vorsatz in die Tat umzusetzen.

Klangliche Qualität wurde im ersten Teil zunächst von den Streichern (plus Harfe) der Niederrheinischen Sinfoniker geboten; Chor, Bläser, Pauken und Orgel traten erst im zweiten Teil in Aktion. Edward Elgars elegische "Sospiri" (Seufzer) klangen voluminös. Die Streichergruppen waren gut ausbalanciert. Das gilt auch und vor allem für die vorzügliche, intensive und differenzierte Wiedergabe des Adagiettos aus Gustav Mahlers fünfter Sinfonie.

Als Nachfolgerin von Gertrude Endrödy wurde die 1986 in Turin geborene Harfenistin Stella Farina verpflichtet, die einen imponierenden musikalischen Einstand gab. Vom Orchester tadellos begleitet, trug sie Debussys "Danses" für Harfe und Streichorchester mustergültig vor und durfte sich anschließend zu Recht über den begeisterten Beifall freuen. Den Niederrheinischen Sinfonikern darf man zu ihrem neuen Mitglied gratulieren.

Mit Gabriel Faurés Requiem wurden dann im zweiten Teil die klanglichen Möglichkeiten ausgeweitet. Der Niederrheinische Konzertchor, in dem der Krefelder Singverein und der Niederrheinische Konzertchor aus Mönchengladbach gemeinsam auftreten, beeindruckte durch seine Strahlkraft ebenso wie durch seine Präzision.

Im Charakter eines Requiems spiegelt sich die Einstellung eines Komponisten zum Tod wider. Der Tod kann als Zerstörer gefürchtet oder als Erlösung von Leid, vielleicht auch als Erfüllung eines gut gelebten Lebens erwartet werden. Faurés Requiem op. 48 (in der Fassung von 1889) ist von einer optimistischen Sichtweise getragen, die der Chor mit leuchtendem, hymnischen Klang zum Ausdruck brachte.

Qualitätvoll waren auch die Gesangsleistungen der beiden Solisten. Ohne Fehl und ohne Tadel agierte Bariton Rafael Bruck. Sopranistin Sophie Witte trug ihren Part mit einer großartigen Musikalität vor und mit herrlich gestalteten Phrasierungen.

(RP)
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