Krefeld Investoren-Kongress: Rückkehr in die City

Krefeld · Trotz Nothaushalt will die Stadt die Entwicklung der City vorantreiben: Heute beginnt der zweite Investorenkongress der IHK und der Wirtschaftsförderung Krefeld. Aus der gesamten Region Niederrhein werden rund 100 Interessenten erwartet.

 Am ehemaligen Horten-Haus werden zurzeit die Fassadenteile installiert, hinter denen unter anderem das Primark-Kaufhaus sowie eine Rossmann- und eine Toys'R'Us-Filiale eröffnen werden.

Am ehemaligen Horten-Haus werden zurzeit die Fassadenteile installiert, hinter denen unter anderem das Primark-Kaufhaus sowie eine Rossmann- und eine Toys'R'Us-Filiale eröffnen werden.

Foto: L. Strücken

Stadt und Wirtschaftsförderungsgesellschaft wollen den städtebaulichen Impuls, der von der Wiederbelebung des Horten-Hauses ausgeht, verstärken und veranstalten dazu heute einen Investorenkongress unter der Überschrift: "Die Rückkehr in die Innenstadt".

Die Resonanz — 100 Teilnehmer sind angemeldet — stimmt Planungsdezernent Martin Linne optimistisch: "Es gibt deutliche Anzeichen für die Rückkehr von Investoren in die Innenstadt. Wir haben jahrelang die Ansiedlung von großen Flächen mit Einzelhandel im Außenbereich gehabt. Nun kehren doch viele Unternehmen zurück in die Innenstädte. Ein Beispiel ist der Spielzeughändler ,Toys 'R' Us', der ins Ostwall-Carree investiert. Die sind früher nur in Gewerbegebiete außerhalb gegangen."

Der Trend zurück in die Innenstadt gelte auch für Wohnbebauung: "Auch viele ältere Menschen sagen mittlerweile: Ich will ins nähere Umfeld der City", sagte Linne, "das Wohnstätten-Projekt an der Hardenbergstraße auf dem ehemaligen Nappo-Gelände läuft in der Vorvermarktung richtig gut."

Der Kongress ist der zweite seiner Art, Premiere war im vergangenen Jahr mit dem Schwerpunkt Gewerbeimmobilien. Start ist um 17 Uhr an passendem Ort: im "Le Palais" am Ostwall, denn an dieser Allee werden derzeit die mit Abstand meisten Investitionen realisiert.

Nur wenige Meter entfernt sind zwei Projekte deutlich markiert: Nach Abriss des ersten Steinert-Hauses wird über diese Fläche der Abriss der ehemaligen Werkkunstschule abgewickelt; in den Neubau wird die Wohnstätte AG einziehen. Nach Ende der Abrissarbeiten der Werkkunstschule beginnt Investor Konrad Steinert mit dem Neubau eines attraktiven Geschäfts- und Büroobjekts mit eleganter, gläserner Fassade direkt am Ostwall.

Spektakulärste Baustelle ist das 40-Millionen-Projekt von Joachim Tenkhoff — das "Ostwall-Carree". Tenkhoff spricht bei dem Kongress über "Chancen und Erfolgsfaktoren privater Immobilieninvestitionen in der Krefelder City".

Geplant ist auch der Bau der Einkaufspassage vom Ostwall zum Behnisch-Haus an der Petersstraße. Dass auch kleinere Investitionen Initialwirkung entfalten, zeigt Dirk Jakobs, der das Haus Ostwall 21 gekauft und saniert hat: "Ich war als Neu-Krefelder sofort vom Ostwall und seinen Potenzialen für die Sanierung auch kleinerer Wohn- und Geschäftshäuser begeistert. Wenn das noch mehr Ostwall-Verrückte tun, kann diese wunderschöne Straße noch attraktiver werden."

Inzwischen hat Jakobs eine Internetseite ostwall.de eingerichtet, mit der er andere mit seiner Begeisterung anstecken will. Beim Kongress heute spricht er über "Die gute Stube der Stadt — Investments am Ostwall". Mit dem Aktivkreis Krefeld beobachtet Andree Haack von der IHK Mittlerer Niederrhein, wie die Kunden Krefeld als Einkaufsstadt empfinden.

"Dazu dienen unsere Passanten- und Bürgerbefragungen", sagt Haack, der die recht positiven Ergebnisse der Befragungen bei dem Kongress darlegen und mit Zahlen aus Nachbarstädten vergleichen wird. "Die Befragungen sind ein Baustein eines Monitoringsystems, das wir noch vervollständigen werden, indem wir Parameter wie Parkgebühren, Mietpreisspiegel und Kaufkraftzahlen einbeziehen. Ziel ist es, der Politik Anhaltspunkte zu geben, was wo zu tun ist."

Zum Stichwort Wohnen in der Innenstadt verweist Haack auf die schöne Bausubstanz insbesondere in der Südweststadt und das Programm Stadtumbau West, mit dem Wohnquartiere aufgewertet werden. Darüber berichtet beim Kongress Quartiersarchitektin Mouna Nasta.

(RP)
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