Krefeld Kaiser's-Filialen sollen bis Ende März zu Netto-Märkten werden

Krefeld · Die Übernahmeschlacht um die gut 400 Kaiser's Tengelmann Supermärkte hat lange gedauert. Edeka hat zu Jahresbeginn auch die drei Filialen in Krefeld übernommen. Dort findet oder fand der Ausverkauf zu stark reduzierten Preisen statt.

 Kaiser's-Filiale an der Friedrichstraße: Der Ausverkauf hat begonnen - der Umbau zu einem Netto-Markt steht an.

Kaiser's-Filiale an der Friedrichstraße: Der Ausverkauf hat begonnen - der Umbau zu einem Netto-Markt steht an.

Foto: Thomas Lammertz

Die Mitarbeiter der Kaiser's-Märkte im Stadtgebiet und bundesweit haben lange um ihre Arbeitsplätze bangen müssen. Die neuen Eigentümer der rund 400 Filialen haben den Beschäftigten für mindestens fünf Jahre eine Job-Garantie versprochen. Das gilt auch für die Angestellten der Märkte an der Friedrichstraße in der Innenstadt, der Uerdinger Straße in Bockum und Auf dem Graben in Hüls. "Im Rahmen der Integration der Kaiser's Filialen übernimmt Netto alle Mitarbeiter", erklärte Unternehmenssprecherin Christina Stylianou auf Anfrage unserer Redaktion.

Die Umwandlung in Läden des Marken Discounters Netto werde im ersten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein. Derzeit läuft der Ausverkauf zu stark vergünstigten Preisen. "Gemeinsam mit unseren neuen Mitarbeitern werden wir in den umgestellten Märkten eine optimale Nahversorgung für die Verbraucher vor Ort gewährleisten", verspricht sie. Das Konzept sehe ein Sortiment von rund 4000 Artikeln vor. Markenartikel und Eigenmarken biete Netto in einem ausgewogenen Verhältnis an.

Aufschlussreicher sind manchmal die Fragen, auf die es keine Antwort gibt. Etwa, was geschieht mit den bereits vorhandenen Netto-Filialen? Werden davon welche im Stadtgebiet geschlossen oder zusammengelegt? "Wir bitten um Verständnis, dass wir über unserer Informationen hinaus gehende Informationen zu unserem Filialnetz nicht kommunizieren", sagte die Sprecherin. Dass die Frage nicht ohne Grund gestellt wurde, unterstreicht Heino-Georg Kaßler. Der Verdi-Handelsfachmann zeigte sich schon vor Wochen öffentlich stark irritiert, dass Netto am linken Niederrhein offenbar einige Bestandsfilialen schließen wolle, die in der Nähe ehemaliger Kaiser's-Filialen lägen. "Auch wenn es keine Kündigungen geben soll, dürfen die Mitarbeiter nicht gegeneinander ausgespielt werden", warnte er.

Netto wolle die neu hinzubekommenen Märkte umbauen, mit einem neuen Warenwirtschaftsystem ausstatten und das Sortiment umstellen, informierte Rainer Schroers, ehemaliger NRW-Betriebsratsvorsitzender von Kaiser's Tengelmann. Im Vorfeld seien bereits die Marktleiter eingeladen und die Mitarbeiter geschult worden. Personal, das bei Kaiser's an der Bedientheke eingesetzt war, muss sich in andere Einsatzfelder eingewöhnen. Netto hat in Krefeld eine starke Position: Nicht nur, weil im Süden der Stadt an der Autobahn 44 seit Mitte des Jahres 2010 auf 125.000 Quadratmetern Fläche ein Zentrallager mit 40.000 Quadratmetern Lagerkapazitäten in Hallen zur Verfügung steht, sondern auch, weil der Marken-Discounter rund ein Dutzend Märkte überall im Stadtgebiet betreibt.

Netto registriert bundesweit rund 21 Millionen Kunden wöchentlich. Neben Lebensmitteln gehören Zeitschriften, frei verkäufliche Arzneiprodukte, Wasch-, Putz- und Reinigungsprodukte zum Sortiment.

(sti)
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