Krefeld Krefelder Feuerwehrwache wird bundesweit bekannt

Krefeld · Das "Feuerwehr-Magazin" hat der neuen Krefelder Wache eine Reportage gewidmet - die Wache wird von den Fachleuten als großer Wurf geschätzt.

 Das Cover - rechts unten wird die Krefeld-Reportage mit den Worten "Designwache für die BF" angerissen (BF für Berufsfeuerwehr).

Das Cover - rechts unten wird die Krefeld-Reportage mit den Worten "Designwache für die BF" angerissen (BF für Berufsfeuerwehr).

Foto: Feuerwehrmagazin

Krefelds neue Feuerwehrwache wird bundesweit bekannt: Das Fachblatt "Feuerwehr-Magazin" widmet dem spektakulären Bau in seiner neuen Ausgabe eine sechsseitige Reportage mit zahlreichen Fotos. Diese Aufmerksamkeit ist herausragend: "Die Monatszeitschrift berichtet pro Jahr lediglich über zwölf Feuerwehren so ausführlich", teilt "Feuerwehr-Magazin"-Chefredakteur Jan-Erik-Hegemann mit, "bei rund 22.000 Feuerwehren, davon knapp 100 Berufsfeuerwehren, ist die Vorstellung also wirklich etwas Besonderes". Grund für die Aufmerksamkeit ist sowohl die ästhetische als auch die feuerwehrtechnische Qualität des Krefelder Baus. Auch kritische Aspekte kommen zur Sprache - so die Frage, ob die Wache in dieser Dimension nötig war.

Zur Bauästhetik: Der klar und funktional aufgebaute Komplex wird in die Tradition des Stils von Mies van der Rohe mit seinen Villen Haus Lange / Haus Esters gestellt und als "architektonische Besonderheit" gewürdigt. "Einfache kubische Formen sowie die konsequente Verwendung von Glas, Stahl, Beton und Backstein" werden als typische Kennzeichen genannt.

Feuerwehrtechnisch wird betont, dass das Gebäude so ziemlich das Modernste an Feuerwache ist, was Feuerwehren heute haben können. So wurde die Planung mit Hilfe von Erfahrungen aus neueren Bauten in Mülheim, Dortmund, Ratingen, Regensburg und Freiburg entwickelt. Dadurch ist in den Krefelder Neubau alles an Know-how eingeflossen, das heute zur Verfügung steht. Auf besonderes Interesse stoßen in dem Bericht die Möglichkeiten zur Fortbildung und zum Training für Feuerwehrleute. So wird betont, dass das neue Ausbildungszentrum in Krefeld "auch räumliche Kapazitäten für die Feuerwehrakademie Niederrhein" (mit Sitz in Krefeld) bietet; demnach stehen den Mitgliedern von 65 Feuerwehren drei Säle mit je 36 Plätzen zur Verfügung.

Ideal und auf dem letzten Stand der Dinge sind auch die Trainingsbedingungen in Krefeld: Aufgelistet werden etwa vier Meter tiefe Gruben, an und in denen die Wehren die Bergung von Verletzten aus der Tiefe üben können - inklusive einem Kunst-Kanal von 60 Zentimeter Durchmesser. Beschrieben wird auch das Übungshaus mit einem "wohnungsähnlich ausgebauten Kalt- und Warmbereich". Um das Einsatzgeschehen realistisch zu simulieren, können dort ganze Bereiche vernebelt, aufgeheizt oder mit Flammen versehen werden, registriert das Magazin - "somit", heißt es anerkennend, "können alle Gefahren an der Einsatzstelle beim Innenangriff zum Wohnungsbrand in einem sicheren Umfeld geschult werden".

Zum Thema Größe wird eine Schlagzeile der Rheinischen Post zitiert: "Die neue Feuerwache - ein Prunkpalast?" hatte unsere Redaktion mit Blick auf die stattlichen Ausmaße der Wache provokant gefragt. Nun, die neue Wache ist kein Prunkpalast, sondern funktional und in den Ausmaßen auf die Anforderungen einer modernen Wache angelegt - dennoch hat offenbar auch die Krefelder Wehr einen so qualitätvollen Bau nicht erwartet: "Dass die neue Wache so repräsentativ ausgefallen ist, hat die Feuerwehr am Ende selbst überrascht", urteilt das Magazin. Als ein Grund, warum die Optik nicht Null-acht-Fuffzehn ausgefallen ist, wird das Ziel der Stadt angegeben, den Bezirk "optisch aufwerten". Das ist gelungen, auch deshalb, weil sich das ausführende Architektenbüro Gatermann + Schossig am Vorbild Mies van der Rohe orientiert hat.

Die alte Wache, in der die Krefelder Berufsfeuerwehr immerhin seit 1910 residiert hat, ist nicht ganz vergessen. Mehrere Feuerwehrkollegen setzen sich laut Feuerwehr-Magazin dafür ein, dass zum Beispiel die alte Glocke oder die antike Uhr aus der Wagenhalle an der Florastraße zur Zierde in die neue Wache überführt wird - "ganz nach der Devise: Alt trifft neu", heißt es in dem Magazin, und man spürt: Das Herz eines Feuerwehrmannes schlägt bei solchen Details höher.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort