Krefeld Künstler der Galerie Fochem trauern

Krefeld · Der Tod des Krefelder Galeristen Christian Fochem (60) bewegt die Kunstwelt. Im Namen der Künstler der Galerie veröffentlichen Brigitta Heidtmann und Monika Nelles folgende Zeilen:

"Einige der wichtigsten Ressourcen des Lebens werden immer knapper. Das sind Stille, Schönheit und Kultur." Dies hat sinngemäß Roger Willemsen gesagt, und es ist eine Beobachtung, die für die Krefelder Kunstlandschaft umso mehr zutrifft, seit wir vom Tod Christian Fochems erfahren haben.

Wir trauern um ihn als einen Galeristen, für den seine Arbeit eine Herzensangelegenheit war und der abseits des Mainstreams, ohne auf Trends, Moden und den sicheren finanziellen Erfolg zu setzen, unbequeme und "sperrige" künstlerische Positionen gezeigt hat, die sich nicht auf einen schnellen Blick hin erschließen. Wichtig war, dass er vorwiegend skulpturale Werke und Grafiken vorstellte, zwei weniger "einfache" Genres der Kunst. Er hat dies mit Überzeugung getan, war offen, kritisch, herzlich, hilfsbereit, hat im Sinne der Künstler agiert, und wann immer es ihm möglich war, seine Unterstützung angeboten. Die Zusammenarbeit mit ihm war von Respekt und Vertrauen geprägt. Die Galerie hatte nicht nur die Funktion als Ausstellungsraum: Spontane Gespräche entwickelten sich, Künstler lernten sich hier kennen und Fochem hörte ihnen zu. Dabei scheute er sich nicht, regionale Künstler auszustellen, im Gegenteil. Sein Wissen um Künstler, Ausstellungen, Galerien und Museumsgeschichten oder die Krefelder Stadtgeschichte wird fehlen.

Wir als Künstler der Galerie trauern, dass wir auf Christian Fochem als Person aber auch auf die zuverlässige und sehr freundschaftliche Zusammenarbeit mit ihm künftig werden verzichten müssen. Ohne ihn entsteht in Krefeld eine große Lücke, die nicht zu füllen ist."

(RP)
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