Krefeld Kunsthandwerker zeigen viel Kreativität

Krefeld · Der 22. Pottbäckermarkt auf dem Dionysiusplatz war gut besucht. Der "Keramik-Oscar" geht an Ule Ewelt aus Grünberg.

 Ula Ewelt hat zum ersten Mal am Pottbäcker-Markt teilgenommen. Mit ihren Tierfiguren überzeugte sie die Jury. Der Niederrheinische Keramikpreis ging in diesem Jahr an die Keramikerin aus Grünberg bei Gießen. Ihre Inspirationen holt sie sich beim Urlaub in den Mittelmeer-Ländern.

Ula Ewelt hat zum ersten Mal am Pottbäcker-Markt teilgenommen. Mit ihren Tierfiguren überzeugte sie die Jury. Der Niederrheinische Keramikpreis ging in diesem Jahr an die Keramikerin aus Grünberg bei Gießen. Ihre Inspirationen holt sie sich beim Urlaub in den Mittelmeer-Ländern.

Foto: BASTIAN KÖNIGS

Vom traditionellen "Bürgeler Blau-Weiß" bis zur kreativen Keramik-Kunst: 88 Händler haben auf dem Pottbäckermarkt wieder die Vielfalt von Keramik und Porzellan gezeigt. Zum 22. Mal fand der traditionelle Keramik-Markt um die Dionysiuskirche statt. 25 neue Händler, darunter auch die Keramik-Design-Studenten der Universität Purkyne aus dem diesjährigen Gastland Tschechien, waren dabei. Die Studenten sind mit Professor Paul Jarkovsky aus Ústí nad Labem angereist.

Jarkovsky war auch Jurymitglied: Dem besten "Pottbäcker" wurde am Sonntag der Niederrheinische Keramikpreis verliehen, der mit einem Preisgeld von 1000 Euro und dem von der Hochschule Niederrhein gestalteten "Keramik-Oscar" prämiert wird. Der "Oscar" ist mit Jahresringen gestaltet, die für das 22-jährige Bestehen des Marktes stehen. Den Preis bekam in diesem Jahr Ule Ewelt.

"Ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich gewinne", sagte Ula Ewelt. Die "Pottbäckerin" aus Grünberg bei Gießen stellte zum ersten Mal auf dem Krefelder Markt aus. Ausgezeichnet wurde sie für "figürliche Keramik, die das Naturell des Tieres stilisiert", sagte Knut Michalk, Fachlehrer der Keramik an der Hochschule Niederrhein und Mitglied der dreiköpfigen Jury. Er lobte "die Form der Stilisierung, die Farbigkeit und die Verarbeitung der Figuren". "Ich mache erst seit zwei Jahren diese Figuren, davor war mein Schwerpunkt die Gebrauchskeramik", erklärt Ewelt. Urlaube in Griechenland haben sie inspiriert: Neben Pferden und Vögeln formt sie vor allem griechische Bergziegen. "Bei den Figuren habe ich mehr Freiraum, weil ich nicht mehr allein Serien produziere."

Die Kreativität, die Ewelt bei der Gebrauchskeramik vermisst hat, spielt für Keramiker John Townsend ebenfalls eine große Rolle. Der Engländer ist mit seinen "Teapots" aus Großbritannien angereist. Den Markt kennt er aus alten Zeiten: "Ich habe früher in Krefeld für die britische Armee gearbeitet", erklärt Townsend. "Als ich zur Keramik gekommen bin, habe ich mich an die Pottbäcker erinnert und mich dann für den Markt beworben." Seine Kannen sollen Geschichten erzählen: "Meine Keramik ist Kunst- und Nutzgegenstand zugleich. Ich freue mich immer, wenn die Leute die Kannen anschauen und lachen müssen. Humor und Bewegung im Design sind mir wichtig", erklärt der Brite. Mit einem Schild weist er explizit darauf hin, dass Interessierte die Waren in die Hand nehmen sollen: "Viele trauen sich nicht, die Sachen anzufassen. Aber die Leute brauchen die Berührung, um das Produkt zu verstehen." Insgesamt ist er zufrieden: "Besonders meine schiefen Tassen, die 'Drunken Pots', waren ein Renner."

Am Nachmittag zieht auch Organisatorin Verena Tomasik von der Stadt Krefeld eine positive Bilanz: "Beide Tage waren sehr gut besucht, wir hatten Glück mit dem Wetter und auch viele junge Besucher hier. Ich bin rundum zufrieden."

(RP)
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