Krefeld Risiko Blumenstraße

Krefeld · Seit Jahren weisen Anwohner auf Gefahren für Radfahrer hin. Bislang vergeblich.

 Risiko Parken auf dem Radweg: Die Blumenstraße ist ab der Ecke Roßstraße für Radfahrer hochproblematisch.

Risiko Parken auf dem Radweg: Die Blumenstraße ist ab der Ecke Roßstraße für Radfahrer hochproblematisch.

Foto: AxWM

Eine Straße, zwei Gesichter: Die Blumenstraße, die im westlichen Innenstadtbereich parallel zur Marktstraße verläuft, glänzt über weite Strecken mit vorbildhaft gepflegten Baumscheiben, sanierter Fahrbahn und ist bei Fahrradfahrern eine beliebte Strecke Richtung City. Das Bild ändert sich aber ab der Ecke Roßstraße gravierend: Die letzten Meter bis zur Kornstraße wurden bei der Sanierung ausgespart - und sind für Radfahrer seit langem ein gefährliches Pflaster. Das meint Axel Schmidt-Wetter, der hier jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt.

Seit Jahren korrespondiert er mit der Verwaltung, um eine Verbesserung der Situation zu erreichen. Schon 2012 antwortete der damalige Oberbürgermeister Gregor Kathstede, die Sanierung sei für 2016 angedacht. Doch passiert ist nichts. "Die wesentlichen Gefahrenpunkte sind der grottenschlechte Fahrbahnbelag, der dazu zwingt, um die Schlaglöcher herum Slalom zu fahren, und die eingeschränkte Nutzungsmöglichkeit der Straßenbreite, weil rücksichtslos geparkt wird", sagt er. "Beides führt dazu, dass man quasi nur in der Straßenmitte fahren kann, und bei entgegenkommenden Autos oder gar Lkw absteigen und auf den Gehweg flüchten muss", berichtet der Augenarzt, der vor einigen Jahren unverschuldet Opfer eines Fahrradunfalls und dabei schwer verletzt wurde - für ihn eine Motivation, sich für ein fahrradfreundlicheres Krefeld stark zu machen. Nach seiner Beobachtung werden Verstöße wegen Falschparkens nicht oder kaum geahndet, wenn, dann nur für das verkehrswidrige Parken auf Sperrflächen. Typisch sei, dass auf dem nicht-sanierten Abschnitt Autos auch parallel zu den Bäumen parken, teils mit erheblichem Abstand, wie Schmidt-Wetter immer wieder beobachtet, und somit zwangläufig weit in die Fahrbahn hineinragen, so dass Autos und Radfahrer sich bedrohlich nahe kommen. Anders und besser gelöst sei das im sanierten Bereich, wo die Parkflächen sich ausschließlich zwischen den Bäumen befinden.

Ingeborg Müllers, CDU-Ratsfrau und selbst Anwohnerin der Blumenstraße verfolgt die Diskussion "zwiegespalten" und zwar, weil bei einer Sanierung viele Parkflächen wegfallen würden. Denn der Parkdruck in dem Gebiet ist hoch. "Aber die Fahrbahndecke hat es dringend nötig, besonders wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist", sagt Müllers.

 Axel Schmidt-Wetter ist regelmäßig als Radfahrer auf der Blumensrtraße unterwegs und kennt die gefährlichen Stellen genau.

Axel Schmidt-Wetter ist regelmäßig als Radfahrer auf der Blumensrtraße unterwegs und kennt die gefährlichen Stellen genau.

Foto: Lammertz

Bei der Verwaltung ist das Problem bekannt. Eine Sanierung, heißt es jetzt, stehe frühestens für 2018/19 auf dem Tiefbauprogramm. "Doch zunächst müssen auf diesem Abschnitt die Stadtwerke/NGN mit Kanal- und Leitungsbau tätig werden", teilt Stadtsprecher Dirk Senger mit. Und: "Arbeiten in der Blumenstraße beginnen aus verkehrstechnischen Gründen auf keinen Fall vor der endgültigen Fertigstellung von Marktstraße und Karlsplatz." Der benannte Bereich werde regelmäßig, mindestens alle zwei Wochen, durch die Überwachungskräfte kontrolliert. Es würden dort durchschnittlich maximal vier Verwarnungen je Kontrolle erteilt, regelmäßige Tatbestände seien Parken auf dem Gehweg, auf einer Sperrfläche oder Parken in Grundstückseinfahrten.

(RP)
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