Kreis Heinsberg Greifvogelsterben geht weiter: 16 tote Vögel entdeckt

Kreis Heinsberg · Komitee gegen den Vogelmord: Kreis Heinsberg ist Hochburg der illegalen Verfolgung in Deutschland.

 Toter Mäusebussard mit verkrampften Fängen.

Toter Mäusebussard mit verkrampften Fängen.

Foto: Komitee gegen Vogelmord

Das Greifvogelsterben im Kreis Heinsberg hat offenbar größere Dimensionen als bisher angenommen. Nachdem in der letzten Woche über den Fund von fünf mutmaßlich vergifteten Mäusebussarden bei Immendorf berichtet wurde, sind dem Komitee gegen den Vogelmord 16 weitere seit Mitte Januar tot aufgefundene Greifvögel gemeldet worden. Die neuen Meldungen stammen aus Jülich-Güsten (2 tote Vögel), Immendorf (3) , Kogenbroich (2), Süggerath (1) Waurichen (4), Aldenhoven (1), Übach-Palenberg (1), Randerath (1) und Wegberg (1). Wie viele Vögel zusätzlich noch an den Kreis Heinsberg oder die Polizei gemeldet und ob diese ebenfalls geborgen wurden, ist noch nicht bekannt.

Bei den seit letzter Woche eingegangenen Meldungen handelt es sich sowohl um Einzelfunde als auch um Hinweise auf mehrere tote Tiere, die in unmittelbarer Nähe zueinander lagen. So wurden in der Feldflur bei Waurichen an einer Stelle drei tote Bussarde und ein toter Fuchs entdeckt, die offenbar alle von einem toten Feldhasen gefressen hatten. "Ein Bussard lag tot auf den Resten des Hasen, der Fuchs und die anderen Vögel nur wenige Meter davon entfernt. Wir gehen deshalb davon aus, dass der Hasenkadaver mit Gift präpariert worden ist", sagt Komiteesprecher Axel Hirschfeld. Ob und welches Gift verwendet wurde, wird jetzt vom Staatlichen Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld geklärt, wohin der Großteil der gemeldeten Kadaver zur Untersuchung gebracht wurde.

Laut Hirschfeld ist der Kreis Heinsberg eine der Hochburgen der illegalen Greifvogelverfolgung in Deutschland. Nach Angaben der vom Bundesumweltministerium finanzierten Erfassungs- und Dokumentationsstelle für Greifvogelverfolgung und Artenschutzkriminalität (E.D.G.A.R.) sind zwischen 2005 und 2016 mehr als 60 Fälle von Vergiftung, Abschuss oder Fang von Greifvögeln mit 118 Opfern im Kreis Heinsberg nachgewiesen geworden. Nie wurde ein Täter ermittelt.

Zeugen sollten Funde toter Greifvögel und verdächtiger Köder der Polizei oder dem Komitee, Telefon 0228 665521, melden.

(RP)
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