Wegberg Natur zum Vorbild

Wegberg · Bei der Bionik-Rallye konnten Kinder ihr Wissen über Vorbilder in der Natur und daraus entwickelte Techniken unter Beweis stellen. An den acht Stationen war naturwissenschaftlicher Spürsinn gefragt.

Die Halterungen für die Dachkonstruktion auf der quadratischen Holz-Trägerplatte zu fixieren, erweist sich als durchaus schwierig. Antonia (9) drückt die Reißnägel mit Kraft hinein. Nach und nach entsteht das Zeltdach nach Spinnenart. Von zwei auf dem Brett fixierten Holzständern in der Mitte hoch gehalten, entwickelt der schwarze Nylonstoff durch Antonias Spannen die typische geschwungene Form und das Mädchen ist von ihrem "architektonischen" Können begeistert.

Vorbilder in der Natur

Antonia ist mit ihrem Vater Thomas Ksiensik zur "Bionik-Rallye" ins Naturparkzentrum Wildenrath gekommen und hat zuvor an sieben von acht Stationen ihr Wissen über Vorbilder in der Natur und daraus entwickelte Techniken unter Beweis gestellt. Die Lösungen waren alle mit Hilfe von Neugier und naturwissenschaftlichem Spürsinn auf Schautafeln und in Vitrinen der dort stationierten Dauerausstellung "Bionik – Zukunftstechnik lernt von der Natur" zu finden.

Das Konzept der Bionik-Rallye ist neu. Die acht- bis zwölfjährigen Besucher stellen sich erstmals den Herausforderungen. Antonia haben bei ihrem Rundgang die Stationen "Fliegen und Schwimmen" gefallen – der Storch etwa ist aufgrund seines Gleitfluges Vorbild für Flugmodelle – sowie die "Analogien: 'Kopien ohne Vorbild", mit Beispielen von Saugern einer Badezimmermatte, ähnlich den Saugfüßen des Gelbrandkäfers. "In Zukunft ist es denkbar, die Rallye nach Absprache mit mir bei Schulklassen-Besuchen anzubieten", sagt Zentrums-Mitarbeiterin und Urheberin Dr. Beatrix Tichelman, "auf diese Weise lässt sich das Thema Bionik anschaulich vermitteln." Jede Station der Rallye beziehe sich auf die großen Themen Analogien, Nutzen und Schonen, Bauen, Fliegen und Schwimmen, Falten und Verpacken, Optimieren sowie Organisieren.

Zeltdach ist der Renner

Bei der achten Station geht es um praktische Fertigkeiten – die Konstruktion des Zeltdaches erinnert an Gebäude des Olympiaparks in München und veranschaulicht die ideale Linie, die entsteht, wenn mit optimierten Zug- und Druckkräften Spannung erzeugt wird. Weitere praktische Aufgaben, die Zivildienstleistender Roderick Lambertz an diesem Nachmittag organisiert, sind das Falten eines hüpfenden Frosches aus buntem Papp-Papier und Bauen eines Flugobjektes nach Ahorn-Samen-Art – von den Kindern ebenso mit Eifer durchgeführt. "Das Zeltdach ist aber der Renner", urteilt Lambertz. Zum Schluss erhalten die Kinder nach richtigem Lösen aller acht Aufgaben Preise.

Naturparkzentrum, Friedrich-List-Allee 11, Tel. 02432 902620, Internet www.naturparkschwalm-nette.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort