Monheim Fähre setzt mit Spielmann über

Düsseldorf · Noch liegt das überholungsbedürftige Boot in Rheinbrohl und wartet darauf, von innen entrostet zu werden. Ein Umbau nach heutigen Standards kostet 120 000 Euro. Die Hälfte hat der Verein "Piwipper Böötchen"zusammen.

Wenn der Spielmann am ersten Sonntag im September nach Monheim übersetzt, dann — so hat es Emil Drösser fest im Blick — soll das auf dem bis dahin restaurierten ehemaligen Fahrgastschiff "Ruhrstahl" geschehen, quasi als Jungfernfahrt der Fähre. Doch bis die Verbindung zwischen der Marienkapelle und Haus Piwipp wieder aufleben kann, sind noch einige Hürden zu überwinden. Drösser ist aber optimistisch, diese mit der Unterstützung tatkräftiger Helfer zu überwinden.

16 000 Euro für das Boot bezahlt

Das überholungsbedürftige Boot liegt derzeit in Rheinbrohl und wartet darauf, von innen entrostet zu werden. Nach einer ersten Anzahlung hat der Verein "Piwipper Böötchen" inzwischen die komplette Summe von 16 000 Euro für die 14,50 Meter lange Fähre beglichen. Der Umbau nach heutigen Standards und Vorschriften werde noch einmal 120 000 Euro verschlingen, weiß der zweite Vorsitzende. Doch die Hälfte des Geldes hat der Verein dank großzügiger Spenden unter anderem vom Chempark Leverkusen, der Raiffeisenbank Rhein-Berg sowie der Volksbank Neuss schon zusammen. Die Geldgeber fänden sich später in der Gestaltung des Bootes wieder, das in Blau und Orange, den Farben der Geldinstitute gestrichen werden soll. Die Restsumme könne möglicherweise über Fördermittel gedeckt werden. Entsprechende Anträge lägen dem Landschaftsverband vor. Die laufenden Kosten jedoch müsse der Fährbetrieb einspielen. Im Umfeld des Vereins gebe es glücklicherweise einige Ehrenamtler mit Schiffspatent, die den Kahn zunächst über den Rhein schippern könnten, ist Drösser optimistisch.

Anleger montiert

Mit einiger Verzögerung wegen Schnee und Frost liegt jetzt auch der Anleger auf Neusser Seite im Wasser. "Die Ketten sind bestellt. Er wird montiert", erklärt der Monheimer. Das Verfahren, in das "23 Behörden rechtsrheinisch" involviert waren, sei kompliziert gewesen. Die Landschaftsbehörde habe beispielsweise auf Ausgleichsflächen gedrungen, weil Erde aufgeschüttet werden musste. "Jetzt ist aber alles geregelt." Auf Monheimer Seite steigen die bis zu zwölf Gäste mit ihren Fahrrädern an der Marienkapelle (Stromkilometer 714) ein. Dort gibt es aus Kostengründen nur eine Betonrampe. Die soll der Verein nach einer Vertragserweiterung mit der Feuerwehr und der Stadtverwaltung nutzen können. Um das Anlegen der Fähre zu erleichtern, müsse an dieser Stelle eventuell ausgekiest werden, vermutet er.

Die Monheimer warten jedenfalls schon ungeduldig auf ihr "Böötchen". "Ich werde immer wieder angerufen und gefragt, ob es bald Karten für die erste Fahrt gibt", sagt Emil Drösser schmunzelnd. Der findige Mann tüftelt längst an einem Geschenk-Gutschein, der neben der Überfahrt auch Kaffee und Kuchen auf Haus Piwipp und einen Besuch im Museum von Haus Bürgel einschließen soll.

Wer übrigens Ideen hat, wie der Haltepunkt an der Marienkapelle gestaltet werden kann, meldet sich bei Emil Drösser unter Tel. 0163 6384208.

(RP)
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