Monheim Festhalle rückt näher

Monheim · Die im Sommer in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie hat drei Standorte für eine Monheimer Stadthalle im Blick.

 Die ehemalige Shell-Abfüllhalle an der Rheinpromenade ist eine von drei Optionen für den Standort der geplanten Monheimer Stadthalle.

Die ehemalige Shell-Abfüllhalle an der Rheinpromenade ist eine von drei Optionen für den Standort der geplanten Monheimer Stadthalle.

Foto: Ralph Matzerath

Im Frühjahr 2016 will Bürgermeister Daniel Zimmermann den Ratspolitikern eine "fundierte Vorlage" zum Bau einer Festhalle in Monheim liefern - diese Zusage machte er jetzt im Haupt- und Finanzausschuss. Bevor das Papier erstellt wird, möchte er jedoch alle möglichen Nutzer wie etwa Schützen oder Karnevalisten an einen Tisch holen. Das Gespräch soll Anfang Januar stattfinden. Eine Machbarkeitsstudie sei schon in den Sommerferien in Auftrag gegeben worden, erklärte Zimmermann den überraschten Politikern. Drei Standorte würden geprüft. Priorität habe weiter der Schützenplatz - denn von dort aus sei der Weg in die Altstadt kurz. Außerdem sind die ehemalige Shell-Abfüllhalle an der Rheinpromenade sowie ein dritter Standort, über den sich der Bürgermeister noch ausschweigt, in der engeren Wahl. Derzeit nutzt die Firma Hammesfahr die frühere Shell-Halle als Lager für Henkel-Produkte. Müsse auf dem Schützenplatz erst Baurecht geschaffen werden, seien die Eigentumsverhältnisse für die alte Abfüllhalle noch nicht geklärt. Das Grundstück gehört Uwe Vogel. Die Stadt müsste es erst erwerben.

Die CDU hatte zuvor bei den Haushaltsberatungen den Antrag gestellt, "ein Nutzungskonzept und eine Ausbauplanung zu erstellen, um die alte Fass-Abfüllhalle der Shell zu einer Stadthalle zu ertüchtigen", sagte Fraktionschef Markus Gronauer. Er schlug vor, für die Planungen 250.000 Euro in den Haushalt einzustellen. "Wir haben nichts gegen eine solide Untersuchung. Eine Machbarkeitsstudie ist aber für einen Bruchteil dieser Summe möglich", stellte Manfred Poell (Grüne) fest. "25.000 Euro reichen!" Lisa Pientak (Peto) erklärte: "In der Sache sind wir uns einig." Die Stadt suche seit längerer Zeit einen Standort. Sie wundere sich jedoch über die Festlegung der CDU auf die ehemalige Abfüllhalle und ergänzte, noch wisse man nicht, ob die Stadt das Gelände überhaupt kaufen könne. Und die Denkmalschutzbehörde müsse den Umbauplänen für eine moderne Festhalle zustimmen. Werner Goller (SPD) merkte an, der jetzige Eigentümer habe finanzielle Forderungen, die sich nicht realisieren ließen. Dass Zimmermann bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben habe, ließe den Rückschluss zu, dass es "doch schon konkrete Überlegungen in dieser Richtung gebe". Zimmermann erwiderte: "Natürlich sind wir mit dem Eigentümer in Kontakt." Mit der Machbarkeitsstudie werde die Kalkulation vorbereitet. "Wir machen jetzt die Grundlagenarbeit." Auch wenn bereits Teilergebnisse vorlägen, wolle man erst nach Abschluss in die inhaltliche Diskussion einsteigen. Uwe Vogel selber sagte auf Anfrage, über Geld sei bisher noch nicht gesprochen worden.

Goller warnte davor, die Halle selber zu betreiben. "In der derzeitigen Situation mag das kein Problem sein. In einigen Jahren könnte es finanziell jedoch schwieriger werden." In umliegenden Städten wie Düsseldorf oder Hilden hätten sich Stadthallen längst als Zuschussgeschäft erwiesen. "Natürlich brauchen wir ein schlüssiges Betreiberkonzept", sagte der Bürgermeister. "Wir werden in Monheim keinen Großkonzern als Sponsor finden."

(pc)
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