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Baumberg Gemeinde sammelt Ideen für Pfarrzentrum

Baumberg · Der Kirchort St. Dionysius soll um- und ausgebaut werden. In einem Architekten-Workshop entwickelten knapp 100 Teilnehmer Konzepte für das neue Gemeindehaus. Sie fließen jetzt in die weitere Planung ein.

 Dem Konvent von St. Dionysius stellte Architekt Simon Hubacher das Konzept für ein neues Pfarrzentrum vor.

Dem Konvent von St. Dionysius stellte Architekt Simon Hubacher das Konzept für ein neues Pfarrzentrum vor.

Foto: RALPH MATZERATH

An Tisch vier wird angeregt diskutiert. Die Filzstifte fliegen nur so über das Papier, um die Ideen aus der Gruppe zu notieren. Es geht unter anderem um die Nutzbarkeit der Pfarrwiese, die Anordnung der Räume oder die Gehwege auf dem Gelände rund um die Kirche St. Dionysius. Das in die Jahre gekommene Pfarrheim und das Gebäude mit der Dienstwohnung des Pfarrers soll abgerissen und neu gebaut werden. Noch unter Pfarrer Erhard März gab es Pläne für die Sanierung von Kanälen, Wohnungen, Flachdächern und Heizungsanlagen. Angesichts der horrenden Kosten von mehr als zwei Millionen Euro zog das Kölner Bistum die Notbremse — und schlug den Abriss der Gebäude vor.

Dienstwohnungen, Pfarrsaal, Jugendclub, Bücherei und Pastoralbüro sollen unter anderem jetzt in einem Neubau untergebracht werden. Höhe, Standort und Zuschnitt des zu planenden Gebäudes sind allerdings noch unklar. "Deswegen machen wir diesen Workshop", sagt Pfarrer Burkhard Hoffmann, Vorsitzender des Kirchenvorstandes. "Wir wollen die Ideen aus der Gemeinde aufnehmen und in die weitere Planung integrieren."

Auf diesem Weg soll ein Pfarrzentrum entstehen, das möglichst allen Bedürfnissen vor Ort Rechnung trägt. Die Mitarbeiter aus der nach wie vor sehr aktiven Jugendarbeit in Baumberg wünschen sich zum Beispiel, dass die Pfarrwiese für Sport und Spiel erhalten bleibt. Vertreterinnen aus der Pfarrbücherei wollen "möglichst am Eingang" des neuen Kirchorts sein und die Erzieherinnen aus der Kindertagesstätte St. Dionysius wollen, dass die umständlich verlaufendenden Gehwege neu konzipiert werden.

Begleitet wird die Ideenschmiede von dem Kölner Architekturbüro Neubig/Hubacher, das auch den Neubau des Kindergartens St. Gereon am Kirchgässchen plant. "Es gibt keine Denkverbote", betont Simon Hubacher. "Es könnten zwei in Wohnen und Gemeindeleben getrennte Bauten auf dem Gelände entstehen oder ein zweigeschossiges Gebäude für alle Belange."

Laut Hoffmann wird mit dem Vorhaben die "Grundlage für die Zukunft der Baumberger Gemeinde" gelegt. Entsprechend wichtig sei es, dass sich auch die Katholiken vor Ort an dem Prozess beteiligen. Die Resonanz ist groß. Knapp 100 Bürger kamen zu dem Workshop in das baufällige Pfarrheim an der Von-Ketteler-Straße.

Diskussionen gab es dabei unter anderem auch über den Veranstaltungssaal, der möglichst "multifunktional" sein soll, wie ein Zuhörer fordert. Ein Anwohner forderte zudem, dass der freie Blick auf die Kirche, die auf einem erhöhten Gelände steht, unbedingt erhalten bleiben müsse. Auf entsprechend wenig Gegenliebe stieß der Vorschlag eines zweigeschossigen Neubaus. Zudem seien unter einem Dach Konflikte vorprogrammiert. "Feiern und Veranstaltungen sollten wohl besser nicht direkt neben den Wohnungen laufen", findet ein Vertreter aus der Jugendarbeit.

"Wir greifen alle Ideen auf und geben sie als Auftrag für die Planer weiter", meint Bernd M. Wehner, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands. "Sobald der Prozess abgeschlossen ist, starten wir einen Architektenwettbewerb — und eine Jury entscheidet dann über den besten Entwurf." Finanziert wird das Vorhaben zu 70 Prozent mit Mitteln aus dem Bistum. Den Rest der Kosten trägt die Baumberger Gemeinde.

(arod)
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