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Monheim/Langenfeld Grüne: Alle Einbahnstraßen freigeben

Monheim/Langenfeld · Für Radler bedeuten Einbahnstraßen unnötige Umwege. Die Monheimer Grünen wollen das möglichst schnell ändern.

 Wie an der Kreuzung Gartzenweg/Krischerstraße, so wünscht es sich Radfahrer und Grünen-Ratsherr Manfred Poell (Foto) für sämtliche Einbahnstraßen in Monheim: befahrbar für Radler auch in der Gegenrichtung.

Wie an der Kreuzung Gartzenweg/Krischerstraße, so wünscht es sich Radfahrer und Grünen-Ratsherr Manfred Poell (Foto) für sämtliche Einbahnstraßen in Monheim: befahrbar für Radler auch in der Gegenrichtung.

Foto: Ralph Matzerath

Wenn Manfred Poell in sein Büro in der Monheimer Altstadt radelt, fährt er dafür jeden Tag über den Gartzenweg. Die Einbahnstraße ist seit einiger Zeit für den Radverkehr in Gegenrichtung freigegeben - und damit ein Unikum in der Gänseliesel-Stadt. "Für mich ist das sehr praktisch und erspart mir Umwege", meint der Grünen-Ratsherr. "Das funktioniert wunderbar und es wäre schön, wenn das auch an anderen Stellen möglich wäre."

Insgesamt gibt es elf Einbahnstraßen in Monheim. Von ihnen ist nur der Gartzenweg für Radfahrer auch in Gegenrichtung freigegeben. Die Grünen wollen das ändern. Poell und seine Fraktion haben für die Sitzung des städtischen Planungsausschusses am kommenden Mittwoch beantragt, alle Einbahnstraßen im Stadtgebiet nach entsprechender Prüfung freizugeben. "Das wäre eine schnelle, kostengünstige und leicht realisierbare Maßnahme, um die Infrastruktur für Radfahrer in Monheim zu verbessern", ist sich der 55-Jährige sicher.

Der Antrag passt in die gegenwärtige Diskussion rund um das Radverkehrskonzept, das derzeit von der Stadtverwaltung und dem Kölner Planungsbüro VIA entwickelt wird. Darin ist die Öffnung der Einbahnstraßen ebenfalls vorgesehen. "Ich denke, das wäre ein Schritt, der sich auch problemlos vorziehen ließe", sagt Poell.

Ganz so einfach ist es allerdings nicht. Damit auch in Gegenrichtung geradelt werden darf, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. Beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht mehr als 30 Stundenkilometer, muss bei vielbefahrenen Straßen laut Vorschrift eine "ausreichende Begegnungsbreite" für Rad und Auto gegeben sein. Im Klartext: Bei Linienbusverkehr oder hoher Auto-Frequenz muss dieser Raum mindestens 3,50 Meter betragen.

Bei weniger stark befahrenen Straßen sind die Regelungen für das "Radfahrer frei"-Schild hingegen etwas lockerer. "Außerdem muss die Verkehrsführung übersichtlich im Streckenverlauf und an den Kreuzungen sein", betont Andreas Apsel, Leiter des Bereichs Bauwesen im Rathaus.

Einfach einheitlich alle Einbahnstraßen freizugeben sei daher nicht möglich. "Am Gartzenweg funktioniert es gut und wir prüfen, ob das woanders auch der Fall sein könnte", sagt Apsel. "Wir müssen uns jeden Einzelfall ganz genau anschauen." Eine der am stärksten befahrenen Einbahnstraßen der Stadt ist wohl die Hauptstraße im Stadtteil Baumberg. Tausende Autos, Lastwagen und Busse rollen täglich über den Asphalt.

Nach Worten der städtischen Fahrradbeauftragten Stephanie Augustyniok wird auch dieser Teilabschnitt nach der Umgestaltung der Hauptverkehrsstraße für Radler in Gegenrichtung frei sein - auch wenn das angesichts der beengten Situation vor Ort gegenwärtig für viele kaum vorstellbar scheint. An anderen Stellen, zum Beispiel in der Altstadt, sei die Lage hingegen komplett anders. "Wir schauen uns das ganz genau an", betont Augustyniok.

In Langenfeld sind so gut wie alle Einbahnstraßen schon lange für Radler freigegeben. Einzige Ausnahmen sind ein Teilstück der Akazienallee und der Galkhausener Straße. "Wir haben damit bisher gute Erfahrungen gemacht", meint Frank Franz vom städtischen Verkehrsamt. Eine Häufung von Unfällen an besagten Straßen gebe es nicht. "Die Autofahrer müssen sich dabei bewusst machen, dass ihnen jederzeit ein Radfahrer entgegenkommen kann."

(dora)
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