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Kreis Mettmann Kontrollen sollen Einbrecher aufspüren

Kreis Mettmann · Knapp 200 Beamte waren am Donnerstag kreisweit unterwegs. Sie hatten bei der Aktion "Motiv" mobile Täter im Visier.

 Die Polizei stoppte gestern Autofahrer an den Ausfallstraßen der Kreisstädte. Mit dem Projekt "Motiv" - Mobile Täter im Visier - wollen die Beamten den organisierten Banden auf die Spur kommen.

Die Polizei stoppte gestern Autofahrer an den Ausfallstraßen der Kreisstädte. Mit dem Projekt "Motiv" - Mobile Täter im Visier - wollen die Beamten den organisierten Banden auf die Spur kommen.

Foto: a. blazy

Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist in den vergangenen Jahren rasant gestiegen. Knapp 300 Fälle zählte die Kreispolizei allein für Langenfeld im Jahr 2013. Das entspricht seit dem Jahr 2005 einer Verdreifachung. Für 2014 haben die Behörden noch keine Gesamtsumme veröffentlicht. Die Aufklärungsquote ist mit 21 Prozent gering. Deshalb setzt die Polizei auf Vorbeugung - unter anderem mit großangelegten, überregionalen Kontroll-Aktionen wie etwa am Donnerstag bei der Aktion "Motiv" (Mobile Täter im Visier): Auf den Ausfallstraßen im Kreis Mettmann haben die Beamten Fahrzeuge kontrolliert. In den Wohngebieten waren nicht nur Streifenwagen, sondern auch Zivilbeamte unterwegs. "Insgesamt", so hieß es gestern in der Führungsstelle, "waren in Langenfeld und Monheim etwa 40 Beamte unterwegs." Sie kontrollierten in diesen beiden Städten 200 Fahrzeuge und 100 Personen.

Insgesamt ist im Kreis Mettmann bei der Aktion "Mobile Täter im Visier" in Sachen Einbruch kaum etwas herumgekommen. Sie ahndete überwiegend Verkehrsverstöße und Drogendelikte. An einem Kontrollpunkt in Ratingen hielten die Beamten einen verdächtigen Pkw an. Die Kennzeichen waren zur Entstempelung ausgeschrieben. Weiterhin besaß der 21-jährige Fahrer keine Fahrerlaubnis. Auf der Süd-Dakota-Brücke nahmen Beamte eine 24-jährige Frau und ihren 33-jährigen Mann nach einem Ladendiebstahl vorläufig fest.

Politikern reichen diese Aktionen deshalb oft nicht aus. Der Ratinger Landtagsabgeordnete Wilhelm Droste (CDU, für den Nordkreis zuständig) verlangt von Innenminister Ralf Jäger (SPD) eine Stellungnahme zum Thema "Schutz der Bürger" im Kreis. Gegenüber der RP klagte Droste, dass er von Landrat Thomas Hendele (CDU) keine Quartalszahlen zu den Einbrüchen im Kreis bekomme: "Schon aufgrund der vermehrten Berichterstattung in den Medien über die sich häufende Anzahl von Haus- und Wohnungseinbrüchen, entsteht der Eindruck, dass die Zahl dieser Delikte auch in den Städten des Kreises Mettmann deutlich zugenommen hat. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in den vergangenen 20 Jahren als Abgeordneter so massiv auf diese Form der Kriminalitätsentwicklung angesprochen wurde."

Vom Minister will er wissen, inwieweit er "die personellen Ressourcen der Polizei im Kreis Mettmann speziell zur Verhütung und Aufklärung von Autoaufbrüchen und Einbruchsdiebstählen für ausreichend" erachte. Auch der Langenfelder CDU-Ratsherr Rolf Kamp hatte bereits kritisiert, dass es für die rund 60 000 Einwohner zählende Stadt Langenfeld nachts nur einen Streifenwagen gebe.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Jens Geyer (Südkreis), der anders als Droste Mitglied des NRW-Innenausschusses ist, steht der Polizeiaktion hingegen positiv gegenüber. "Ich halte sie für ein probates Mittel, den organisierten Banden auf die Spur zu kommen", sagt er. Natürlich könne man immer mehr fordern, kontert er den CDU-Vorwurf und verweist darauf, dass derzeit mehr Polizisten eingestellt würden, als in Ruhestand gingen.

Dennoch: Trotz Polizeipräsenz haben sich unbekannte Täter am Donnerstagabend in der Zeit von 18 Uhr bis 20.30 Uhr gewaltsam Zutritt zu einer Wohnung an der Opladener Straße in Monheim verschafft. Was sie entwendeten, ist noch unklar.

(RP)
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