Monheim Monheimer Verein ist auf den Hund gekommen

Monheim · Im Verein für Deutsche Schäferhunde geht es um Fährtensuche und Unterordnung, aber auch um den Spielbetrieb der Vierbeiner.

 Vereinschef Jürgen Tenk mit seinem Hund "Cantos vom Praester-Land" im Redaktionsgespräch mit RP-Mitarbeiter Daniel Gehrmann.

Vereinschef Jürgen Tenk mit seinem Hund "Cantos vom Praester-Land" im Redaktionsgespräch mit RP-Mitarbeiter Daniel Gehrmann.

Foto: Matzerath

In aller Welt werden die Deutschen mit drei Dingen identifiziert: Pünktlichkeit, Autos und Schäferhunden. Vereine für Pünktlichkeit sind zwar nicht bekannt, aber dafür ist der Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) der größte Rassehundeverein der Welt. Erster Vorsitzender der Ortsgruppe Monheim ist Jürgen Tenk. Seinen ersten Schäferhund bekam der 62-Jährige vor einem halben Jahrhundert. Für den Zwölfjährigen ging ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. Damals lebte er noch im Sauerland.

Auch wenn die Zahl der Mitglieder der Monheimer Ortsgruppe in den vergangenen Jahren von mehr als 40 auf 30 gefallen ist, kann sich der Dachverein in der Region kaum über Zuspruch beklagen: "In Langenfeld gibt es gleich zwei Gruppierungen, in Solingen-Ohligs eine und in Leverkusen drei", zählt Tenk auf. Sein Hund heißt "Cantos vom Praester-Land". Der Name des fast Vierjährigen enthält die Herkunftsbezeichnung. Wie bei seinen drei Geschwistern fängt sein Name mit "C" an, weil er aus dem dritten Wurf stammt. Ein schönes Tier, mit Langstockhaar und einem flauschigen Fell. Wenn er sich umsieht, wandert der Blick des Rüden immer wieder zu seinem Herrchen zurück; dann wirkt Cantos besonders aufmerksam, als erwarte er ein Kommando.

Hunde sind an eine feste Rangordnung gewöhnt, in die sie sich einfügen. "In Familien ist es deshalb wichtig, dass der Hund immer den letzten Rang hat." Wenn sich das Tier einem Menschen überlegen fühlt, kann das für diesen (gerade für Kinder) unter Umständen gefährliche Folgen haben. Deshalb ist es wichtig, Hunde entsprechend zu erziehen. Jeden Freitag um 17 Uhr bietet die Ortsgruppe eine Hundeschule an. Donnerstags ab 18 Uhr ist der normale Übungsbetrieb, sonntags ab 10 Uhr können die Besitzer mit ihren Hunden üben, ausgelegte Fährten zu suchen - die erste von drei Disziplinen, in denen ein Hund geprüft wird. Die zweite ist "Unterordnung": Kommandos befolgen und "bei Fuß" gehen. Dritte Disziplin ist der "Schutzdienst", bei dem der Hund in einen Ärmel beißen soll und ihn nicht wieder loslassen darf. Es geht um eine Art Spieltrieb, der Hund darf nicht locker lassen, auch nicht, wenn er bedrängt wird.

Gezüchtet wurde der Schäferhund ursprünglich als Hirtentier, doch findet er seit langem universalen Einsatz, etwa bei Polizei und Rettungsdiensten, als Wachhund oder als Spürnase für Sprengstoff, Drogen oder Leichen. Hermann Höfer, Zuchtwart des Vereins, hat einen seiner Hunde auch schon für die Therapie körperlich und geistig behinderter Kinder ausgebildet und eingesetzt. Natürlich muss sich das jeweilige Tier dazu eigenen: Wie bei den Menschen, so sind die Charaktere unterschiedlich. Der eine ist sehr sozialverträglich, der andere hat Probleme mit anderen Hunden, was meist bei Rüden vorkommt.

Die Entscheidung für einen Hund sollte mit Bedacht getroffen werden: "Ein Schäferhund braucht Platz zum Auslauf, Zeit für Zuwendung und kostet Geld", erläutert Tenk. Die Entscheidung betrifft nicht nur den Halter, sondern seinen gesamten Haushalt. Tenk hat Glück: Obwohl seine Frau Gabi sich über Schmutz in der Wohnung ärgert, mag auch sie die Tiere. "Der größte Fan ist meine Tochter Sabrina. Sie arbeitet auch auf dem Platz mit."

(dgn)
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