Langenfeld Neuer Jugendtreff ist auch in den Ferien geöffnet

Langenfeld · 30 Schüler können es nicht lassen: Sie besuchen ihre Schule sogar in den Herbstferien. Lisa (10) und Ann-Kathrin (11) macht das Kochen Spaß: "Dann ist es zu Hause nicht so langweilig", findet Lisa. Auch Janka (12) schält mit Begeisterung Kartoffen und Möhren: "Mein Vater wollte früher Caterer werden und hat zu Hause oft gekocht." Janka hat ihm dabei assistiert. Die Eltern der befragten Mädchen arbeiten tagsüber. Für jeweils 40 Euro haben sie die Sicherheit, dass ihre Töchter montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr in der Schule gut betreut und sogar verköstigt werden.

Gerade den berufstätigen Eltern der jüngeren Kinder dürfte das Herbstferien-Angebot der "Offenen Tür" deshalb gelegen kommen. Es ist eine Art Testballon des neuen städtischen Jugendtreffs "Offene Tür" in der Nachbarstadt: Das Ferienprogramm richtet sich diesmal nur an die drei Jahrgänge der Sekundarschule am Holterhöfchen. "Wie weit wir das Angebot a usbauen werden, steht noch nicht fest", erklärt Peter Keller, einer der Schulsozialarbeiter. Die teilnehmenden Kinder hatten die Wahl zwischen Kochen, Sport treiben oder Bogen bauen. Die Geschlechterverteilung ist typisch. Bogen bauen wollen nur die Jungen; kochen überwiegend Mädchen. Nur beim Sport geht es gemischtgeschlechtlich zu. Die Bogenbauer sind damit beschäftigt, das Holz ihres Langbogens von der Rinde zu befreien oder bereits zu "tillern". Auch die Sozialarbeit kommt beim Ferienprogramm nicht zu kurz. "Die Themen ergeben sich", erklärt Peter Keller. Die Kinder kommen von sich aus, wenn sie etwas bedrückt. Die "Offene Tür" am Holterhöfchen richtet sich an Menschen bis 27 Jahre (siehe Box), zumindest ist das der Plan. Da der neue Treffpunkt noch inmitten einer Baustelle liegt und nur über den Schulflur antatt über die eigene Außentür erreichbar ist, bleiben die Älteren derzeit noch weg. Der Schulsozialarbeiter glaubt, dass die "Offene Tür" die richtige Reaktion auf den Ganztagsbetrieb ist: "Für Ganztagsschüler ist die Schule quasi der Lebensmittelpunkt. Hier verbringen sie die meiste Zeit. Und hier geht vieles, aber nichts muss."

(RP)
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