Langenfeld Räuber aus Monheim versetzt 80-Jährige in Todesangst

Langenfeld · Ein Zufallsfund von 350.000 Euro beim Überfall auf eine Rentnerin (80) in ihrer Wohnung in Düsseldorf-Bilk beschäftigt jetzt das Landgericht. Laut Anklage soll ein 42-jähriger Monheimer an dem Raubzug bei der Seniorin vor einem Jahr beteiligt gewesen sein. Angeklagt sind aber auch der angebliche Tippgeber (46) und ein Einbruchskomplize (47) des mutmaßlichen Räubers aus Monheim. Zu Prozessbeginn haben zwei Angeklagte knappe Teilgeständnisse abgelegt. Die Seniorin schilderte im Zeugenstand ihre Todesängste.

Sie sei damals gerade vom Einkaufen heimgekommen, als sie mittags an ihrer Wohnungstür von zwei kräftigen Männern überwältigt wurde. Einer schlug sie direkt nieder, sie wurde gefesselt an Händen und Füßen, immer weiter traktiert und mit einem Tuch vor dem Mund am Schreien gehindert. Das besonders habe sie in Todesangst versetzt - "ich bekam ja keine Luft mehr", sagte die 80-Jährige. Einer der mutmaßlichen Räuber, der jetzt wegen erheblicher Rückenprobleme mit Gehhilfe und Stützkorsett in den Gerichtssaal kam, soll beim Durchstöbern der Wohnung dann einen unfassbaren Fund gemacht haben. 350.000 Euro in 500-Euro-Scheinen haben die Täter erbeutet. Das erklärte die alte Dame jetzt so: Ihren angestammten Tresor bei einer Bank habe sie räumen müssen, habe das Bargeld zuhause aber nur ein paar Wochen gelagert, wollte es eigentlich bei einer anderen Bank in deren Safe deponieren.

Ein zweiter Tatverdächtiger sitzt nicht mit vor Gericht. Er gilt als flüchtig, konnte der Festnahme bisher entgehen. Sein mutmaßlicher Helfer aus Monheim hat sich zu diesem Anklagepunkt zu Prozessauftakt nicht geäußert. Er und ein Komplize gaben lediglich andere Einbrüche zu, auch Aufbrüche in Autos, die in Parkhäusern abgestellt waren. Planmäßig geht der Prozess in der nächsten Woche weiter. Mit einem Urteil wird Ende Oktober gerechnet.

(wuk)
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