Langenfeld Rat debattiert über Holocaust-Gedenksteine

Langenfeld · In Langenfeld erinnern zehn "Stolpersteine" an Juden, die Opfer des Holocausts wurden. Fünf solcher mit einer Messingplatte versehenen Kopfsteinplastersteine sollen noch hinzukommen. Wenn es nach dem Langenfelder Freundeskreis Felix Metzmacher geht, soll es auch noch ein 16. Stolperstein werden. Dieser soll an den jüdischen Kinderarzt Dr. Hugo Zade erinnern, der 30 Jahre lang an der Solinger Straße praktizierte, ehe der NS-Staat ihm die kassenärztliche Zulassung entzog und wirtschaftlich ruinierte. 1937 nach Köln gezogen, wurde Zade 1941 mit Frau und Tochter ins KZ Lodz abkommandiert und 1944 in Auschwitz ermordet. Der Metzmacher-Kreis hat einen Bürgerantrag für die Verlegung eines Stolpersteins für den Kinderarzt gestellt. Über diesen wird heute der Stadtrat entscheiden. Im Vorfeld der Ratssitzung laden die Antragsteller ab 17 Uhr zu einer Führung auf dem Jüdischen Friedhof in Richrath ein.

Weitere Tagesordnungspunkte der Sitzung (ab 18 Uhr im Bürgersaal des Rathauses) sind unter anderem der Kinder- und Jugendförderplan 2015-2020, der städtische Brandschutz sowie mehrere Bebauungspläne, darunter Stadtgarten und Nahversorgung Wiescheid.

(gut)
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