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Langenfeld Schnelleres Internet fürs Gewerbegebiet Fuhrkamp

Langenfeld · Gestern begannen die Stadtwerke mit der Verlegung der Glasfaserkabel. Bedarf bei Bürgern soll abgefragt werden.

 Kersten Kerl und Frank Schneider mit den Kunststoffröhrchen, durch die später mit Luftdruck die Glasfaserkabel geblasen werden.

Kersten Kerl und Frank Schneider mit den Kunststoffröhrchen, durch die später mit Luftdruck die Glasfaserkabel geblasen werden.

Foto: Matzerath

Wenn das Planungsbüro P. Silberhorn + P. Stepke größere Datenmengen wie Pläne oder Baustellenbilder hochladen möchte, kann das dauern — bis zu 30 Minuten. "Wir haben hier nur eine 2000-Kilobit-Leitung zur Verfügung, das ist lachhaft", sagt ein Mitarbeiter. Geradezu lähmend für den Bürobetrieb wirkten sich Rechner-Updates aus, "dann blockiert man hier gleich vier bis fünf Rechner". Deshalb verlege man so etwas tunlichst auf den Feierabend. Wann aber die Anlieger der Friedhofstraße in den Genuss des schnelleren Internets kommen, ist noch ungewiss.

Gestern jedenfalls gaben die Stadtwerke Langenfeld erst einmal im Gewerbegebiet Fuhrkamp den Startschuss für den Breitbandausbau ab. Nicht nur fürs Pressefoto waren Bagger und Kabeltrommeln angerückt, damit demnächst die Glasfaserkabel an der Raiffeisenstraße verlegt werden können. "Das Glasfasernetz ist leistungsfähiger als LTE-Verbindungen und kann unabhängig von der Nutzerzahl Übertragungsraten von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde bieten", erklärt Geschäftsführer Kersten Kerl. "Für die Gewerbekunden, die einen Anschuss möchten, werden die leistungsstärkeren Leitungen bereits im November oder Dezember verfügbar sein." Als nächstes bauen die Stadtwerke dann das Leitungsnetz im Gewerbegebiet Langenfeld-Ost (Schneiderstraße) aus.

Als die Stadtwerke bei 480 Langenfelder Unternehmen den Bedarf abfragten, bekundeten 55 Prozent Interesse. "Das waren Unternehmen, die Standorte vernetzen wollen, deren Mitarbeiter durch Homearbeitsplätze angebunden sind", so Kerl. Diese hätten beklagt, die Leitungen seien so langsam, dass manche Datenübertragungen nicht innerhalb eines Arbeitstages zu leisten seien. Zum Teil würden Mitarbeiter gebeten, Daten von ihrem eigenen PC zu Hause zu versenden.

Da die Bedarfsanalyse ergeben habe, dass in einigen Wohngebieten auch private Nutzer an einer schnellen Internetverbindung insbesondere für das "Home-Entertainment" interessiert seien, soll im ersten Halbjahr 2014 auch das erste Wohngebiet erschlossen werden. Welches das sein wird, verrät Kerl nicht, "um nicht unsere Mitbewerber auf den Plan zu rufen". Die Stadtwerke wollen den Bedarf in den einzelnen Straßen noch einmal möglichst genau ergründen und werden daher Anfang 2014 eine haushaltsscharfe Erhebung vornehmen. "Neue Baugebiete wie an der B8 und an der Nelly-Sachs-Straße werden wir im Zuge der allgemeinen Erschließung sofort mit den leistungsstarken Leitungen versorgen", sagte Kerl.

Am Ende werden die Stadtwerke 30 Millionen Euro in das neue flächendeckende Netz investiert haben. "Aber natürlich muss das Geld auch wieder reinkommen", erklärt Bürgermeister Frank Schneider. "Klar wollen wir Rendite machen. Das ist für uns ein neues Geschäftsfeld", ergänzt Kerl. Kostendämpfend wirke sich aus, dass die Stadtwerke bei etwa 20 Prozent des Netzes Leerrohre der Stadt und eigene Gas- und Wasserleitungen benutzen können.

Natürlich sieht auch Kerl, dass ein auf zehn Jahre angelegter Plan schnell von der rasanten technischen Entwicklung überholt werden kann. "Wenn's nach mir ging, würden wir den Netzausbau auch schneller umsetzen", betont Schneider. Zumal die Verlegung neuer Leitungen im Zuge der Erschließung der neuen Gewerbegebiete Am Solpert und Reusrath Nord-West Begehrlichkeiten bei den Bürgern in der Nachbarschaft wecken wird. Aber auch bei der Gewerbeansiedlung ist das schnelle Internet inzwischen ein Standortfaktor.

(RP)
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