Monheim Umwelttag zeigt Alternativen zu Auto auf
Monheim · Am Samstag verknüpft die Stadt das Projekt 360 Grad Heimat mit dem Umwelttag: Sie schickt die Bürger auf eine Zeitreise in die Vergangenheit und zeigt eine umweltschonende Zukunftsperspektive.
Die nachhaltige Stadtentwicklung steht im Fokus des nächsten Aktionstags der Baustellenbegleitreihe "360 Grad Heimat". Einen Blick in die Vergangenheit wirft der "erlebbare Zeitstrahl", den die Facebook-Gruppe "Monheimer Urgesteine" gemeinsam mit dem Stadtarchiv und der Stadtplanung auf die Beine stellt. Über fünf Stationen, die jeweils ein Jahrzehnt darstellen, führt die Reise. Anhand von Fotos aus dem Stadtarchiv, musikalischen und kulinarischen Schätzchen und historischen Fahrzeugen können sich die Besucher etwa die 70er Jahre vor Augen führen, als Monheim um seine Unabhängigkeit kämpfte. Damit auch genügend Passagiere auf die Reise gehen, lobt das Citymarketing ein Wissensquiz zu den Stationen aus. Die Tanzschule Hupperich fügt ab 12 Uhr eine tänzerische Komponente hinzu.
Die Bühne auf dem Rathausvorplatz erklimmt um 11 Uhr das Panikorchester, gefolgt von Deborah Campbell und Band. Ab 14 Uhr soll die Simon-Show für Unterhaltung sorgen.
Die Stadt richtet zeitgleich am Samstag von 11 bis 15 Uhr auf dem Rathausvorplatz ihren Umwelttag aus, der unter dem Motto "klimafreundlich mobil" steht. "Wir wollen an diesem Tag alle Akteure zusammenbringen, die umweltfreundliche Alternativen zum Auto bieten", sagt Umweltbeauftragter Hennig Rothstein. Denn allein durch den Verkehr ließen sich in Monheim jährlich 15 000 Tonnen Kohlendioxid einsparen. Die Bahnen der Stadt Monheim stellen ihre Busse mit Euro-6-Norm vor, die besonders umweltschonend, wirtschaftlich und leise sind. Die Mega ist Mitglied der Projektgruppe E-mobil NRW. "Wir werden an diesem Tag unsere gesamte elektrische Flotte von Autos, Fahrrädern und Rollern präsentieren", sagt Pressesprecher Werner Geser. Die Erfahrung lehre, dass diejenigen, die sich für eine Woche ein E-Bike ausgeliehen haben, sich daraufhin eines zulegen. Die Mega bezuschusst dies mit 50 Euro pro Person oder 100 Euro pro Haushalt - weil ein E-Bike meist Begehrlichkeiten beim Partner wecke.
Das Thema Inklusion bezieht Wolfgang Appelbaum von begleitete Radfahrten ein: Er präsentiert seine Dreiradtandems, die gehandicapten Menschen eine Ausfahrt in die Natur ermöglichen, weil sie selbst aus einem Rollstuhl in das Fahrzeug steigen können. Die Kosten für diese Spazierfahrten des Hildener Anbieters übernimmt die Pflegekasse bei Menschen mit Behinderung anteilig.
Die Firma Liebe-Bike aus Köln-Porz wird flankierend Dreiräder mit und ohne Motor und Rollstuhltransporter und -fahrräder vorstellen. "Die Fahrzeuge können bei uns ausprobiert werden. Wer glaubt, gleich losfahren zu können, irrt aber. Das erfordert etwas Übung", sagt Claudia Liebe.
Das Monheimer Frauenforum will mit Fotos über die "Grüne Acht" Ausfahrten mit dem Verkehrsmittel Rad schmackhaft machen. Und der ADFC bietet an seinen Stand Beleuchtungschecks und die Erledigung kleinerer Reparaturen.
Beim Stand der Stadtverwaltung könne sich interessierte Bürger über das Klimaschutzkonzept, das Handlungskonzept Radverkehr oder den Lärmaktionsplan in Kenntnis setzen lassen. Eine Ideenbox steht bereit, um sachdienliche Vorschläge aufzunehmen. Und wer an dem Quiz zum Klimaschutz teilnimmt und am Glücksrad dreht, kann ein Citybike gewinnen. "Auch der Einzelhandel beteiligt sich mit einzelnen Aktionen", sagt Citymanagerin Estelle Dageroth. Und damit sich die Baumberger bei den Zukunftsvisionen nicht abgehängt fühlen, werden sie - im wahrsten Sinne des Wortes - zu Hause abgeholt. Ein Trecker fährt ab 10.45 Uhr zur Hauptstraße, um dort Baumberger aufzulesen, die an diesem Tag auf ihren Pkw verzichten wollen.
