Monheim Weniger Platz für Autos am Altem Markt
Monheim · Bei der Bürgerbeteiligung stellten die drei Planungsbüros ihre überarbeiteten Vorschläge für die Platzgestaltung vor.
Die sehr frühe Einbindung der Bürger zeigt Früchte, freut sich Stadtplaner Robert Ullrich: "Die Diskussionen über unsere Projekte verlaufen inzwischen sehr sachlich und konstruktiv, zwischen Verwaltung und Bürgerschaft hat eine Annäherung stattgefunden." Etwa 70 Anwohner und interessierte Bürger waren am Dienstagabend zur zweiten Bürgerbeteiligung zum Thema Umgestaltung der Altstadtplätze gekommen. Die drei beauftragten Planungsbüros hatten die Anregungen aus dem ersten Workshop eingearbeitet.
Alter Markt: Die Planergruppe Oberhausen schlägt vor, die Verkehrsführung an der Nordseite des Platzes zu bündeln, um ihn im südlichen Abschnitt der Turmstraße auf Einbahnverkehr zu reduzieren. Der verkehrsfreie Platz dient allein der Außengastronomie, der Alte Markt soll frei von ruhendem Verkehr sein. MWM setzt bereits am Eingang zur Altstadt an, möchte den begrünten Torbogen beseitigen und die "Hinterhofsituation" attraktiver gestalten. Die Zufahrt von der Kappellenstraße soll unterbunden und auf vorhandene Parkplätze etwa Am Werth verwiesen werden. Fischer Landschaftsarchitekten sehen vor, dass alle Verkehrsteilnehmer den Platz gleichberechtigt nutzen können, nur die Querung für Pkw in Höhe der Franz-Böhm-Straße soll nicht mehr möglich sein. Auch das Tiefbauamt der Stadt würde den Abschnitt zwischen Franz-Böhm-Straße und Kapellenstraße gerne als Einbahnstraße nach Süden ausweisen, wobei die Ausfahrt auf die L 293 wegen der geplanten Querungshilfe für Besucher aus dem Landschaftspark nur nach rechts möglich sein sollte. "Der Landesbetrieb ist grundsätzlich einverstanden", so Ullrich. Ferner sei angedacht, den Verkehr künftig in einer Richtung über die Franz-Böhm-Straße zur Turmstraße zu lenken, über die Freiheit könnte er dann abgeleitet werden. "Nach unserer Zählung sind die Verkehrsmengen so gering, dass vieles geht", so Ullrich.
Weiterhin unklar ist das Schicksal der kleinen Allee von Kugelrobinien. Alle Büros würden sie gerne entfernen, um so einen visuellen Bezug zum Landschaftspark herzustellen. Die Anwohner aber würden sie gerne erhalten. Nach Aussagen Gunter Fischers von Fischer Landschaftsarchitekten eigne sich diese Baumart aber nicht als Straßenbaum.
Kradepohl: Die Planer haben die Sorge der Anwohner um den Erhalt ihrer Parkplätze berücksichtigt und ordnen sie neu - konzentriert vor der Kirche. Die Bürger regen auch eine verkehrsberuhigende Maßnahme an, um den neuerdings erhöhten Schleichverkehr durch die Schildgesgasse zur Kapellenstraße zu unterbinden. Während die Oberhausener dringend eine Sanierung des Brunnens anraten, hält MWM an der Idee fest, ihn durch Wasserspiele zu ersetzen. Dies wurde von den Anwohnern kritisch gesehen. Die Anfrage, ob der neu gestaltete Platz eventuell als Spielplatz nutzbar wäre, mussten die Stadtplaner negativ bescheiden. Ullrich: "So nah an der Straße müssten wir einen Zaun ziehen, aber der Platz soll ja offen und begehbar sein". Außerdem wird ja der neue Landschaftspark genügend Spielmöglichkeiten bieten", sagt Laura Siebert, verantwortlich für das Projekt Altstadtrevitalisierung. Die Planer haben auch nachgewiesen, dass ihre Gestaltungs-Entwürfe sowohl mit dem Festzelt zum Schürefest als auch mit den Umzügen vereinbar sind.
