Leichlingen/Wermelskirchen Lebenshilfe-Werkstatt für Leichlingen

Leichlingen/Wermelskirchen · Nach der Frühförderstelle in der Brückenstraße soll es nun auch bald eine Werkstatt für behinderte Menschen geben.

In Leichlingen steht die Einrichtung einer Lebenshilfe-Werkstatt offenbar unmittelbar bevor. Dies kündigte Geschäftsführer Axel Pulm jetzt bei der Jahreshauptversammlung des Trägervereins an und fügte noch ein "endlich" hinzu.

"Wir haben ein Objekt zum Kauf ins Auge gefasst, der Landschaftsverband hat bereits seine Bewilligung erteilt. In der kommenden Woche sollte die Entscheidung aller Gremien vorliegen. Nach dem Kauf und dem Umbau könnte der Bezug im kommenden Jahr erfolgen", sagte Axel Pulm. Die Lebenshilfe mit Sitz in Wermelskirchen existiert bereits seit mehr als 50 Jahren. "Wir blicken auf einen Jahresumsatz von 20 Millionen Euro zurück, zur Zeit haben wir alleine 350 hauptamtliche Kräfte an 21 Standorten", gab Kurt Hedtstück bekannt. Er ist Vorsitzender des Lebenshilfe-Vereins, der auch Einrichtungen in Leichlingen betreibt.

Zuletzt wurde 2015 eine Frühförder- und Beratungsstelle in der Brückenstraße eröffnet. Ím Gebäude des ehemaligen Raumausstattergeschäfts Krautmacher haben Eltern mit ihren Kindern eine neue Anlaufstelle im Leichlinger Zentrum .

Mehrmals in der Woche ist die Lebenshilfe mit Heilpädagogen, Sozialpädagogen und Erziehern mit der nötigen Zusatzqualifikation vor Ort, um die frühkindliche Entwicklung der Kinder einzeln oder in Gruppen zu unterstützen .Angesprochen von dem Angebot seien Jungen und Mädchen zwischen null und sechs Jahren, die vom Kinderarzt wegen Entwicklungsverzögerungen überwiesen würden, hieß es damals.

Schon bei der Eröffnung wurde aber betont, auch eine Werkstatt für Behinderte in Leichlingen einrichten zu wollen. Rund 1000 Quadratmeter Fläche braucht die Lebenshilfe für solch eine Werkstatt. Und die Räumlichkeiten müssen barrierefrei sein.

In einer Behindertenwerkstatt könnte dann ein Lettershop zum Versand von Briefprodukten eingerichtet werden, in dem 60 Menschen mit Behinderung und zehn Betreuer arbeiten könnten - damals Gedankenspiele. Jetzt werden die Pläne offenbar konkret.

Endgültig Geschichte bei der Lebenshilfe ist dagegen der Namenszusatz Zusatz "Rhein-Wupper": Dem Beispiel der beiden Gesellschaften Werkstatt-GmbH und Service-gGmbH folgend beschloss die Jahreshauptversammlung des eingetragenen Vereins einstimmig , den Namen in "Lebenshilfe Bergisch Land e.V." zu ändern.

Die Lebenshilfe-Werkstatt-Gesellschaft, deren hundertprozentiger Gesellschafter der Verein ist, und die Lebenshilfe-Service-Gesellschaft, deren Anteile sich zu 90 Prozent auf den Lebenshilfe-Verein mit Hauptsitz in Wermelskirchen und zu zehn Prozent auf den Lebenshilfe-Verein Lindlar verteilen, hatten den Zusatz bereits zuvor in "Bergisch Land" geändert. "Das ist eine gravierende Änderung, wir wollen als Verein dem Beispiel der Gesellschaften folgen", kommentierte Kurt Hedtstück.

Weitere Satzungsänderungen, die die Versammlung ebenfalls einstimmig beschloss, hatten lediglich formellen Charakter, da sie sich auf den zeitgemäßen Sprachgebrauch bezogen: Heute wird beispielsweise nicht mehr von "behinderten Menschen", sondern von "Menschen mit Behinderung" gesprochen.

"Unser Verein existiert bereits seit mehr als einem halben Jahrhundert - und damals bei der Gründung hatte man eben noch einen ganz anderen Sprachgebrauch", erläuterte Hedtstück.

(RP)
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