Leichlingen Pläne zum Gewerbegebiet Unterschmitte in der Kritik

Leichlingen · Gegen die Änderung des Flächennutzungs- und Bebauungsplans des Gewerbegebiets Unterschmitte regt sich Widerstand: Die Anwohner Egbert und Susanne Mainzer haben sich mit einem Schreiben an die Verwaltung und Medien gewandt. Darin führen sie aus, warum eine Erweiterung des Areals unzumutbar wäre: unter anderem wegen des Lärms durch mehr Produktionsflächen und Anlieferungsverkehr und damit einhergehend schlechterer Lebensqualität der Anrainer.

Unterstützung erhielten sie im Vorfeld der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung (ASW) von weiteren Anwohnern. Als Sprachrohr der Kritiker präsentierte sich die CDU im Ausschuss, in dem über die Offenlage der Pläne entschieden werden sollte. Durch die Änderung des Flächennutzungs- und Bebauungsplanes "sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Weiterentwicklung des Gewerbestandorts ,Unterschmitte' geschaffen werden, wodurch ein Ausbau der Firma Kronenberg ermöglicht wird", hieß es in der Verwaltungsvorlage. Die Stadt unterstützt die Erweiterungsabsichten des dort ansässigen Betriebs, weil sie ihren wirtschaftspolitischen Zielen entsprechen, den Gewerbestandort zu sichern.

Im bisherigen Verfahren gab es auch seitens anderer Behörden und Träger öffentlicher Belange keine Einwände gegen die Planungen. Familie Mainzer kritisiert unter anderem, dass Ausgleichsflächen überbaut werden sollen, um den ansässigen Firmen den Neubau von Hallen zu ermöglichen. Als Ersatz dieser Flächen soll die Firma Kronenberg Hallendächer begrünen. "Sind frühere Gutachten unter anderem zur Umwelt noch aktuell?", fragte Helmut Wagner (CDU) im Ausschuss. Er wollte zunächst Klärung über deren Aussagegehalt und lehnte deshalb die Offenlage ab.

Das hätte den Fortgang des Verfahrens verzögert. Bereits 2015 hatte Kronenberg allerdings angekündigt, dass das Unternehmen nur dann am jetzigen Firmensitz bleiben könne, wenn es dort eine neue Produktionshalle bauen dürfe. Erst in der Diskussion mit den anderen Fraktionen und der Verwaltung ließ Wagner sich überzeugen, dass er mit seiner Haltung die geforderte Prüfung der Gutachten verhindern würde. "Die Stadt hat nicht das Personal für eine detaillierte Gutachtenprüfung, die geschieht in der Offenlage durch andere Behörden", sagte Fachbereichsleiterin Andrea Murauer. Die Anregungen der Eheleute Mainzer werden nun bei der Offenlage in den Prozess einfließen, für den sich der ASW schließlich einstimmig ausgesprochen hat.

(inbo)
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