Opladen Auf den Spuren von Biene Maja

Opladen · Ohne ehrenamtliche Hilfe wäre so manches Projekt nicht machbar. In der Marienschule werden durch freiwilliges Engagement gleich mehrere Bienenvölker gepflegt sowie Honig und Wachskerzen hergestellt.

Den frostigen Temperaturen trotzend, tummeln sich einige Schüler neugierig um ein paar unscheinbare Holzkästen. Beim Öffnen des Deckels erkennt man in der Mitte einen größeren dunklen Knubbel, der sich bei näherem Betrachten als wild wuselndes Bienenvolk entpuppt. Um sich gegenseitig zu wärmen und so gut durch den Winter zu kommen, haben sich die Bienen in der Mitte ihres Stocks "Schulter an Schulter" aneinandergekauert.

Wichtige Vorsorgebehandlung

Trotz der Kälte muss die Bienen- und Garten-AG der Marienschule eine Sonderbehandlung vornehmen, die den kleinen Insekten offensichtlich nicht passt. Um den Stamm vor den gefährlichen Varroa-Milben zu schützen, werden sie vorsichtig mit Oxalsäure, einem natürlichen Bestandteil einiger Gemüsesorten, besprüht. René Poloczek, Lehramtsstudent der Biologie und Chemie in Aachen, der die AG zusammen mit Heike Maniatis ehrenamtlich betreut, erklärt den Schülern bei jedem Arbeitsschritt genau, worauf es ankommt. Er betreute schon vorher verschiedene Bienengruppen an der Hochschulimkerei der Universität Aachen und ist im Imkerverein Leverkusen engagiert. "Auf dem Schulgelände befinden sich zurzeit drei Völker, mit jeweils 7000 bis 15 000 Bienen, im Sommer wächst dann jedes Volk bei optimalen Bedingungen auf bis zu 40 000 Tiere an", sagt Poloczek. Für den Schulbetrieb ergeben sich keine Probleme, die Tiere halten sich von Schülern und Klassenräumen fern, erklärt Claudia Heidan, Lehrerin für Biologie und Chemie, die das Projekt mit einem weiteren Lehrer von Schulseite aus betreut.

Im Sommer produzieren die Schüler eigenen Honig sowie Wachskerzen in unterschiedlichen Formen, die dann bei verschiedenen Anlässen verkauft werden. Im letzten Jahr kamen ganze 25 Kilo Honig zusammen, dieses Jahr soll es noch mehr werden. "Mit Bienen arbeitet man nicht jeden Tag, und man verliert die Angst, gestochen zu werden", erläutert Niklas Krüger (12) aus der siebten Klasse sein Interesse an der Arbeit im Schulgarten.

Den Antrag auf Förderung des Projekts bei der Bayer Cares Foundation stellte René Poloczek, um der Schule eigene Schutzanzüge kaufen zu können. "Dem Antrag wurde in voller Höhe entsprochen", berichtet Sonja Papendick, Sprecherin von Bayer. So konnten von den gestifteten 450 Euro zehn neue Anzüge mit Handschuhen gekauft werden. Jetzt sind die Schüler bestens für die neue Saison präpariert. Neue Bienenstämme sollen bald entstehen, die Bedingungen sind dafür in Opladen geradezu optimal.

Hinweis Die bisher erschienenen Folgen der RP-Serie zum Ehrenamt lesen Sie im Internet unter www.rp-online.de/leverkusen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort