Leverkusen B8-Umbau: "himmlische Zeiten" für Küppersteg

Leverkusen · Ab 2018 soll der Europaring in Küppersteg umgebaut werden. Anwohner signalisieren Zustimmung und Ablehnung.

 Die Zukunftsausführung der gleichen Straße: Die Betonwände der Tiefstraße sind durch begrünte Böschungen und Baumgalerien ersetzt.

Die Zukunftsausführung der gleichen Straße: Die Betonwände der Tiefstraße sind durch begrünte Böschungen und Baumgalerien ersetzt.

Foto: Isaplan Ingenieur GmbH

Von "himmlischen Zeiten" sprach eine Anliegerin aus der Hardenbergstraße, sollte das Projekt, das am Dienstagabend in den Räumen des Abfallentsorgers Avea vorgestellt wurde, real werden. Rund 100 Bürger waren gekommen, um sich in ruhiger Atmosphäre über die bevorstehenden Umbaupläne der Bundesstraße B8 in Küppersteg zu informieren, die Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn, Baudezernentin Andrea Deppe, Fachbereichleiter Tiefbau Christian Syring und Dr. Peter Sienko vom beteiligten Ingenieurbüro Isaplan Ingenieur GmbH präsentierten.

 Die Situation in Küppersteg an dem Europaring mit dem Kreisverkehr Küppersteger Straße/Bismarckstraße heute. Auffallend: die Stützen an den Betonwänden der Tiefstraße (Blickrichtung: Wiesdorf).

Die Situation in Küppersteg an dem Europaring mit dem Kreisverkehr Küppersteger Straße/Bismarckstraße heute. Auffallend: die Stützen an den Betonwänden der Tiefstraße (Blickrichtung: Wiesdorf).

Foto: Stadt

Bereits im Juli 2011 gab es die ersten Informationen. Auslöser für alle Planungen sind die maroden Betonstützwände, die nach Expertenmeinung nicht mehr standsicher sind. Lösungen scheiterten bislang an der städtischen Finanzmisere. Inzwischen sind Mittel für weitere Planungen im Stadtetat 2015/2016 vorgesehen und drei Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt ab 2018 bei der Stadt eingeplant. Das Land beteiligt sich mit einem Zuschuss, nur 40 Prozent der Kosten muss die Stadt tragen.

 Die heutige, trist wirkende Einfahrtssituation in die Unterführung B8 in Richtung Opladen gesehen.

Die heutige, trist wirkende Einfahrtssituation in die Unterführung B8 in Richtung Opladen gesehen.

Foto: Stadt

Aus Kostengründen konzentrieren sich die Umbauten zunächst nur auf eine Hälfte der Straße in Richtung Wiesdorf. Der Unterführungsausgang in Richtung Opladen wird frühestens 2022/2023 saniert.

 Nach dem Umbau soll dieser Bereich des Europarings eine angenehmere Atmosphäre mit Alleecharakter bekommen.

Nach dem Umbau soll dieser Bereich des Europarings eine angenehmere Atmosphäre mit Alleecharakter bekommen.

Foto: Stadt

Seit langem bestehe "Handlungsbedarf, um die Verkehrssituation für Anwohner zu verbessern", sagte Buchhorn. Es gelte, zu einer technisch realisierbaren und finanzierbaren Sanierungslösung zu kommen und die Trennung des Stadtteils Küppersteg durch den Europaring abzumildern. "Wir müssen weg von der autogerechten Stadt, hin zu einem stadtverträglichen Verkehr", unterstrich Andrea Deppe, ehe Sienko konkrete Maßnahmen erläuterte.

Aktuell seien täglich 30 000 Fahrzeuge auf der Schnellstraße unterwegs. Die Autos könne man nicht wegnehmen, sondern nur eine Möglichkeit schaffen, um Wohnen an Hardenberg- und Windhorst-Straße angenehmer zu gestalten. In dem der Europaring ebenerdiger gestaltet werde und länger flach bleibe, verschiebe sich die Belastung in Richtung Kreisverkehr. Durch Abtragen der maroden Stützwände, dauerhafte Verengung auf eine Fahrspur der B8 im Bereich des Tunnels und durch Begrünung der Randbereiche lasse sich die Beton-Schneise zurückbauen sowohl optisch als auch umwelttechnisch verbessern. "Es wird deutlich grüner und deutlich besser", versicherte Sienko. Dieser Plan sei enttäuschend, bemerkte ein Mann bei der anschließenden Diskussion, da er die Teilung Küpperstegs zementiere. Er sei der Meinung, man solle die Schnellstraße unbedingt früher absenken. Das sei ein rechtliches Problem, erwiderte Sienko. Plane er die Unterführung länger als 400 Meter, dann gelte sie als echter Tunnel, für den Zwangsbelüftung, Nothaltebuchten und Notausgänge erforderlich seien.

(gkf)
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