Leverkusen Beerdigungen bis acht Prozent teurer

Leverkusen · Die Stadt Leverkusen hebt ab 1. Januar 2018 die Friedhofsgebühren an. Teils steigen allein die städtischen Kosten um bis zu acht Prozent. Die Politiker im Bauausschuss stimmten dem ohne Diskussion zu, im Stadtrat dürfte dies ebenso sein. Auf Leverkusener Friedhöfen gibt es im Durchschnitt 1500 Beerdigungen pro Jahr, davon sind etwa 1050 Urnenbestattungen.

Dieser Trend reduziert den Platzverbrauch auf den Friedhöfen. Dennoch verteuern sich so die Einzelfälle, weil die unverändert großen städtischen Anlagen weiter insgesamt gepflegt werden müssen. Zudem muss die Stadtverwaltung die Tarifsteigerungen für den öffentlichen Dienst auffangen.

Für 2018 rechnet die Verwaltung mit einer Lohnsteigerung von 2,35 Prozent. Als weiteren Kostentreiber führt die Stadt die umfangreichen Sanierungen der Trauerhallen und Sozialräume an. Friedhöfe gelten übrigens auch als städtische Grünanlagen, so dass 15 Prozent der Gesamtunterhaltungskosten aus allgemeinen Steuermitteln finanziert werden.

In der Nachbarstadt Monheim geht die Kommunalverwaltung inzwischen einen anderen Weg: Die Verwaltung hat dort sämtliche Pflege- und Bestattungsarbeiten ausgeschrieben. "Dies habe zu einer deutlichen Senkung der Kosten insgesamt geführt", berichtete unsere Redaktion Ende 2016. Bei einzelnen Positionen sparen die Hinterbliebenen demnach mehr als 50 Prozent. Beispiele: Die Bestattungsgebühr für das Kolumbarium sank für 2017 von 113 auf 50 Euro, die Gebühren für eine Beisetzung in einem Reihengrab von 608 auf 320 Euro.

Bei den Erwerbsgebühren wird es für die Hinterbliebenen im Einzelnen ebenfalls preiswerter. Der Vorteil dieses Systems: Die Privatfirmen rechneten nur tatsächlich geleistete Arbeiten ab, die Stadt Monheim müsste bei Eigenregie - wie es noch in Leverkusen ist - dauerhaft Mitarbeiter beschäftigen.

Nachfolgend einige Musterbeispiele für Bestattungen auf Leverkusener Friedhöfen, die von der Stadt für 2018 vorgelegt wurden. In den Kosten sind die Grabstelle, die Bestattung, Miete für die Trauerhalle und das Auslegen mit grüner Matte einbezogen:

• Urnenbeisetzung in einem Kolumbarium (Ruhezeit 20 Jahre): 1963 Euro (bisher: 1817 Euro). Ein Urnenerdwahlgrab kostet 1870 Euro (heute: 1771 Euro).

• Erdwahlgrab auf dem Friedhof Manfort (20 Jahre Ruhefrist): 2822 Euro (heute: 2765 Euro).

• Erdreihengrab, Friedhof Reuschenberg (20 Jahre Ruhefrist): 2249 Euro (heute: 2169 Euro).

• Urnenreihengrab (Friedhof Reuschenberg, 20 Jahre): 1460 Euro (heute: 1362 Euro).

• Anonymes Grab (Friedhof Reuschenberg, 20 Jahre): 1078 Euro (heute: 1016 Euro).

Dazu kommen die jeweiligen Rechnungen der Bestatter für Leichentransport, Sarg, Hallenschmuck.

(US)
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