Leverkusen Berufskolleg-Schüler fragen Landtagspräsidentin

Leverkusen · Kann man im Düsseldorfer Landtag auch ein Praktikum machen? Schüler des Berufskollegs Opladen nutzten am Mittwoch die Gelegenheit, auch etwas in eigener Sache zu fragen. Zu Gast war Landtagspräsidentin Carina Gödecke, sie beantwortete eine ganze Liste von Fragen.

 Landtagspräsidentin Carina Gödecke (2.v.li) stellte sich den Fragen der Berufskolleg-Schüler.

Landtagspräsidentin Carina Gödecke (2.v.li) stellte sich den Fragen der Berufskolleg-Schüler.

Foto: Uwe Miserius

Die Fragen waren vorab in den Fachbereichen Wirtschaft und Verwaltung, Technik und Handwerk, Sozial- und Gesundheitswesen, Ernährung und Hauswirtschaft gesammelt worden.

Ja, ein Praktikum in der Landtagsverwaltung ist auch für Schüler möglich, so die gute Nachricht. Allerdings müsse man sich sehr früh bewerben, schränkte die Präsidentin ein, wegen des großen Interesses. Auch Abgeordnete könnten Praktikanten nehmen, verriet sie, das sei eigentlich noch viel spannender als die reine Verwaltungstätigkeit. Es gebe aber keinen geregelten Acht-Stunden-Tag, weil die Abgeordneten viel und lange unterwegs seien und Praktikanten einen realistischen Eindruck von der Tätigkeit bekommen sollten.

Zunächst wollten die fünf Schüler-Moderatoren Persönliches von Carina Gödecke wissen, etwa ob sie Privates und Berufliches gut trennen könne. Im Alltag sei das kaum möglich, bekannte sie, denn die Arbeitszeiten sind lang und die Wochenenden selten frei von Terminen. Man könne das nur machen, wenn die Familie mitspiele und sich darauf einlasse, dass das Zusammenleben vom Terminkalender der Berufs-Politikerin bestimmt werde. Der Freundeskreis leide schon darunter, sagte sie. Dankbarkeit dürfe man auch nicht erwarten. Es gebe schon Augenblicke, in denen sie sich frage: Warum machst Du das überhaupt, bekannte sie.

Gestellt wurden die unterschiedlichsten Fragen, etwa zur Unterbringung von Flüchtlingen oder ob es ein Ersatzgebäude gebe, falls es mal im Landtag brennt. Nein, das gebe es nicht, der Bau sei nicht mal versichert. Aber es gebe Notfallpläne. Beim Interview im Berufskolleg achtete sie darauf, keine parteipolitischen Aussagen zu machen. Sie sei ja nicht als SPD-Abgeordnete unterwegs, sondern als Präsidentin des Landtages, die grundsätzlich neutral bleiben müsse.

Informationen über Zusammensetzung, Ausstattung und Arbeitsalltag im Landtag hatte Gödeckes Mitarbeiterin Dorothea Dietsch eingangs in einem Kurzvortrag gebündelt. Der Besuch in Opladen, wo die Landtagspräsidentin vorher noch einen Abstecher zum NaturGut gemacht hatte, war Teil des Programms "Landtag macht Schule", das schon seit Jahren läuft und bisher 220 Besuche organisiert hat. Jede NRW-Schule kann sich dafür bewerben. Nicht immer kommt die Landtagspräsidentin selbst, auch ihre vier Stellvertreter sind unterwegs.

"Landtag macht Schule"-Bewerbung: schulbesuch@landtag.nrw.de

(mkl)
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