Leverkusen Brombellas poetische Begegnung

Leverkusen · Clownsfrau Brombella kann Geschichten ohne Worte, dafür mit Augen, Händen, dem Körper erzählen. Sie tat's bei einer besonderen Levliest-Veranstaltung für Kinder. Eine Clowns-Dichter-Lesung.

 Die Augen weit geöffnet, die Stirn zart gekraust, der Mund fragend geöffnet: Clownin Brombella faszinierte die jungen Zuhörer mit ihren Pantomimen, die die Worte der Vorlesung für Kinder auf Burg Ophoven mehr als nur unterstrich.

Die Augen weit geöffnet, die Stirn zart gekraust, der Mund fragend geöffnet: Clownin Brombella faszinierte die jungen Zuhörer mit ihren Pantomimen, die die Worte der Vorlesung für Kinder auf Burg Ophoven mehr als nur unterstrich.

Foto: Miserius

Kinder lieben Lyrik. Mucksmäuschenstill saßen die kleinen Besucher auf den Bierzeltbänken, die schnell eine störende Geräuschkulisse produzieren können, sobald der Erste unruhig wird und herumkippelt. Aber bei dieser Dichterlesung im Burgsaal auf dem NaturGut Ophoven kam es gar nicht dazu. Gebannt lauschten die Kids auf die Gedichte und verfolgten ganz gebannt, wie Brombella die Verse kommentierte - ganz ohne Worte, nur mit eindeutigen Bewegungen. Sie ist eine proppere Clownsfrau mit roter Knollennase, strahlend geschminkten Augen und einem Dutt auf dem Kopf. Tatsächlich heißt sie Annette Windgätter und hat neben ihrem Lehrerberuf noch eine Clownsausbildung gemacht.

Sie kann mit den Augen sprechen, mit Händen und dem ganzen Körper, mal witzig, mal rührend, mal verträumt, mal wütend oder voller überschäumender Energie. Und dabei hat sie den direkten Draht zu ihren kleinen Zuschauern, die spürt, wann es an der Zeit ist, bei der Pantomime an Tempo zuzulegen oder die Gemüter wieder mit poetischen Momenten einzufangen. Und dabei folgten ihr die begleitenden Erwachsenen nicht weniger fasziniert und verzaubert als die Kinder. Eine Clowns-Dichter-Lesung war schon einzigartig im reichhaltigen und bunt gemischten Programm der 8. Leverkusener Buchwoche Levliest. Erfunden haben es drei Lehrerinnen der Erich-Klausener-Grundschule in Alkenrath, die dabei nicht zum ersten Mal und auf gar keinen Fall zum letzten Mal zusammengearbeitet haben. Auch dieses Programm wollen sie nach der erfolgreichen Premiere an anderer Stelle wiederholen. Vielleicht auch in der Vorlesereihe "Lesen verleiht Flügel" in der Stadtbibliothek, die Kontakte für eine Zusammenarbeit wurden an diesem Nachmittag schon geknüpft.

Vor zwei Jahren hat Barbara Ostendorf die ansprechenden Texte geschrieben für das Kindermusical "Mein Leverkusen", das Stefan Esser komponiert hat. Dass sie Gedichte liebt, vor allem humorvolle, das konnte man bei dieser Klassen-Stadtrundfahrt schon merken. Dieses Mal hat sie Bücher und Gedichtbände gewälzt, etwa von Robert Gernhardt und Michael Ende, und daraus eine lose Folge gebastelt.

Bei der Aufführung von "Mein Leverkusen" im Erholungshaus waren damals auch ihre beiden Kolleginnen dabei. Annette Windgätter war dort die Lehrerin, die ihre Schulklasse mit den Besonderheiten von Leverkusen vertraut machte. Svenja Degen spielte bei dem Projekt Geige, hatte unter anderem ein lyrisches Solo. Jetzt untermalte sie teils das pantomimische Clownsspiel musikalisch oder leitete über von einem Gedicht zum nächsten. Insgesamt eine wundervolle poetische Veranstaltung in sehr schönem Ambiente.

Mehr über die Clownin Brombella und ihre Programme gibt es auf ihrer eigenen Internetseite unter www.brombella-clown.net

(mkl)
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