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Leverkusen CDU bestimmt: "Buchhorn mach' es nochmal"

Leverkusen · Reinhard Buchhorn wurde mit 68 Prozent der Stimmen vor Gegner Andreas Eckloff zum CDU-Oberbürgermeisterkan-didaten gewählt. Zuvor hatte es von Parteichef Frank Schönberger ungewöhnlich harte Aussagen zu Eckloff gegeben.

 Erleichterung bei der CDU-Spitze gestern im Agamsaal (v.l.): Parteichef Frank Schönberger applaudiert und Gisela Schumann gratuliert Reinhard Buchhorn, der am 13. September als Hauptgegner Uwe Richrath (SPD) haben wird.

Erleichterung bei der CDU-Spitze gestern im Agamsaal (v.l.): Parteichef Frank Schönberger applaudiert und Gisela Schumann gratuliert Reinhard Buchhorn, der am 13. September als Hauptgegner Uwe Richrath (SPD) haben wird.

Foto: Miserius

Auf der gestrigen Parteiveranstaltung der CDU zur Aufstellung des Oberbürgermeisterkandidaten herrschte im Forum eine denkwürdig explosive Stimmung. 316 CDU-Mitglieder warteten gespannt darauf, ob neben Amtsinhaber Reinhard Buchhorn (68) auch der parteiintern umstrittene Rheindorfer Ratsherr Andreas Eckloff kandidieren würde. Eckloff (48) tat es - ohne Erfolg. 207 der insgesamt 312 abgegebenen Stimmen entfielen auf Buchhorn als CDU-Oberbürgermeisterkandidaten, 99 Stimmen gab es für Eckloff (Rest: ungültig oder Enthaltung).

Nach intensiven Mobilisierungsaktionen im Vorfeld der Veranstaltung nahmen erstaunliche 319 CDU-Mitglieder an dem Abend teil (Die CDU Leverkusen hat insgesamt 864 Mitglieder). Einige Personen mussten abgewiesen werden: Laut Parteichef Frank Schönberger wollten sie Stimmzettel haben, obwohl sie gar nicht CDU-Mitglieder waren. In den vergangenen Monaten hat es mindestens 40 Neuaufnahmen bei der CDU gegeben, speziell aus Rheindorf. Deshalb mussten die Mitglieder vor dem Wahlgang ihre Personalausweise zeigen,

Die erst gestern angemeldete Kandidatur Eckloffs löste eine ungewöhnliche Reaktion des Parteivorsitzenden Schönberger aus, der schon in seiner Begrüßung stark für die Wiederwahl Buchhorns geworben hatte. "Ich muss Sie, liebe Parteifreunde, darüber informieren, dass gegen Andreas Eckloff ein Parteiausschlussverfahren läuft", sagte Rechtsanwalt Schönberger den einigermaßen staunenden Zuhörern im überfüllten Agamsaal. Der Parteivorstand habe Eckloff einstimmig das Vertrauen entzogen. Zum Schluss seiner Brandrede bilanzierte der Parteivorsitzende, der Eckloff auch parteischädigendes Verhalten vorwarf: "Es kann sein, dass Herr Eckloff zum Zeitpunkt der Oberbürgermeisterwahl am 13. September gar kein Mitglied der CDU mehr ist." Und Eckloff tauche seit der ersten Sitzung der Fraktion nicht mehr in der Fraktion auf. Nach den Regeln könnte Eckloff übrigens deshalb aus dem CDU-Gremium ausgeschlossen werden, berichtete am Rande der Veranstaltung Fraktionsvorsitzender Thomas Eimermacher.

Die Kandidatur von Eckloff sei legitim, bestätigte Schönberger, aber: "Herr Eckloff, es ist eine Unverfrorenheit, dass Sie die CDU-Mitglieder seit Monaten im Unklaren lassen, ob Sie kandidieren." Schönberger ergänzte unter größerem Beifall: "Ihre Aktion ist unanständig angesichts ihres Verhaltens der letzten Jahre." Und: "Was hier heute passiert, ist nichts anderes als ein Egotrip von Herrn Eckloff, dafür sind wir als CDU nicht da." Der Rheindorfer Ratsherr Eckloff und einige Parteimitglieder kritisierten dafür Schönberger. Eckloff forderte ihn auf, "objektiv und seriös" die Versammlung zu leiten. Der Parteichef habe ohnehin alles daran gesetzt, Eckloffs Kandidatur zu verhindern.

In seiner Bewerbungsrede stellte Amtsinhaber Buchhorn dann seine Erfolge und Projekte vor, die er in Zusammenarbeit mit seinem "sehr fähigen Dezernententeam" erreicht habe. Eine gute Nachricht für Opladen: Buchhorn hofft auf einen Sponsor, der eine Million Euro spendet, damit die gewünschte Mehrzweckhalle in der Bahnstadt Opladen für Landrat-Lucas-Schüler und Studenten gebaut werden kann. Eckloff stellte sich danach als einen Kandidaten vor, der alle Bürger anspreche. Eckloff attackierte nur indirekt den Konkurrenten Buchhorn. Es sei zu befürchten, dass in Leverkusen das passiere, was in Düsseldorf mit dem CDU-Oberbürgermeister geschehen sei: Er wurde nicht wiedergewählt. Auch Eckloffs Hinweis, er wolle einen guten Umgang mit Stadtmitarbeitern führen, zielte auf Buchhorn.

Der Amtsinhaber versicherte, er werde kein Stubentiger sein. Er pflege eine "gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Stadtverwaltung, auch mit dem Personalrat".

(RP)
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