Leverkusen Das Drei-Generationen-Tanztheater

Leverkusen · Als Proben- und Aufführungsraum ist der helle Saal von Haus Nazareth ideal, deswegen hat das Seniorentheater "Die Silberdisteln" gerne die Gastfreundschaft in Anspruch genommen. Aber warum sollte man nicht zusammen mit Kindern und Jugendlichen der Einrichtung eine Aufführung erarbeiten? Monika Noltensmeier, Regie-führende Leiterin des von Marion Bryx gegründeten Laienensembles, hat das Projekt nicht nur generationenübergreifend, sondern auch interdisziplinär angelegt. Dazu holte sie drei Kooperationspartner mit ins Boot.

 Mit elf Kindern und Jugendlichen zwischen acht und 15 Jahren sowie 15 Senioren zwischen 60 und 84 Jahren verwirklicht Regisseurin Monika Noltensmeier (Mitte, unten) ihr Theaterprojekt.

Mit elf Kindern und Jugendlichen zwischen acht und 15 Jahren sowie 15 Senioren zwischen 60 und 84 Jahren verwirklicht Regisseurin Monika Noltensmeier (Mitte, unten) ihr Theaterprojekt.

Foto: Uwe Miserius

"Welten bewegen" soll die Aufführung heißen. Neben dem Theater spielt da natürlich auch die Bewegung selbst eine wichtige Rolle. Diesen Part wird die Tänzerin und Choreographin Anna-Carolin Weber übernehmen, die vor Ort auch mit dem Tanztheater Schlebusch arbeitet. So wie Monika Noltensmeier kein fertiges Stück auswendig lernen lässt, will auch sie die eigentliche Choreographie erst aus Improvisationsübungen entwickeln. "Ich will zunächst sehen, was die Einzelnen mitbringen und worauf ich aufbauen kann", sagt sie.

Damit wurde in der zweiten Januar-Hälfte bereits begonnen, zunächst mit wöchentlichen Proben von zwei Stunden Dauer. Einen ersten intensiven Workshop soll es am Samstag geben. Dann werden sich auch allmählich erste Handlungsstränge ergeben, aus denen die Regisseurin das eigentliche Stück entwickelt. Die feste Form sei für die Mitwirkenden wichtig, denn sie gebe Halt. Das trifft nicht nur auf die elf Kinder und Jugendlichen im Alter von acht bis 15 Jahren zu, sondern ebenso auf die Silberdisteln, von denen die Älteste mit 84 Jahren auf der Bühne steht. Verstärkung hat das Ensemble von Besuchern des Alten Bürgermeisteramts Schlebusch bekommen, das ebenfalls Kooperationspartner ist. Bei den ersten Treffen, die ziemlich quirlig verlaufen sind, erzählten sich junge und alte Teilnehmer gegenseitig von ihren Gewohnheiten beziehungsweise Erinnerungen.

Künstlerin Ellen Loh-Bachmann (Eloba) hat die Verantwortung für das Bühnenbild übernommen, das sie allerdings nicht selbst in ihrem Atelier herstellen wird. Stattdessen soll es sich aus Werken aller Beteiligten wie ein Puzzle zusammensetzen. Dazu wird sie 30 bis 40 Leinwände verteilen, die in verschiedenen Techniken nach Wunsch gestaltet werden. Während der Aufführung soll jeder etwas bildnerisch ausdrücken, passend zur eigenen Rolle in der Produktion. Weil die aber erst in den nächsten Wochen entwickelt wird, dürften die Bildideen erst so nach und nach sprudeln. Der zweite Teil des Bühnenbildes ist als Gemeinschaftsprojekt geplant: eine mit Zeitungen collagierte Weltkugel. Dokumentiert wird das ganze Unternehmen von einer Foto- und Videogruppe, die der Leverkusener Kameramann Wolfgang Roth anleitet.

(mkl)
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