Leverkusen Diskussion um Parkzone für Elterntaxis

Leverkusen · Die Parkplätze vor den Geschäften am Opladener Kreisverkehr Berliner Platz sollten morgens für Eltern frei gehalten werden, die ihre Kinder zu Schule oder Kita bringen, schlug die FDP in der Bezirksvertretung II vor.

 Im Bypass des Kreisels Berliner Platz gibt es Parkplätze vor angrenzenden Geschäften (rotes Viereck). Um sie wurde jetzt heftig diskutiert.

Im Bypass des Kreisels Berliner Platz gibt es Parkplätze vor angrenzenden Geschäften (rotes Viereck). Um sie wurde jetzt heftig diskutiert.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)

Rund 2100 Autos befahren wochentags zwischen 7.15 und 8.15 Uhr den Kreisverkehr Berliner Platz in Opladen. Das geht aus dem Verkehrsgutachten hervor, das die Stadt Leverkusen im Rahmen von geplantem zusätzlichen Wohnungsbau im Gebiet zwischen Düsseldorfer Straße, Böckler Straße, Am Weiher und Bielertstraße in Auftrag gegeben hat. Und dieses hohe Verkehrsaufkommen ist es, weshalb die Bezirksvertretung II nach Meinung von Friedrich Busch (FDP) handeln sollte. Denn laut Gutachter verursacht der morgendliche Hol- und Bringverkehr durch Eltern diesen Spitzenwert. In der näheren Umgebung befinden sich die Theodor-Heuss-Realschule, die Grundschule St. Remigius, die Marienschule Opladen und drei Kindergärten.

"Die Parkplätze auf der Bypass-Fahrbahn vor den Geschäften im Kreisverkehr sollten morgens zwischen 7 und 9 Uhr für den Schüler-Bringverkehr der Eltern frei gehalten werden", schlug Busch in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertreter vor. Und löste damit eine lange Diskussion aus. "Der Bringtourismus von Schülern hat in den letzten Jahren extrem zugenommen. Das wollen nicht noch durch das Freihalten von Parkplätzen unterstützen", erklärte Markus Pott (Opladen plus). Ähnlich sah es Dirk Danlowski (Grüne): "Eltern sind heute nicht mehr in der Lage, ihre Kinder zu Fuß zur Schule zu bringen oder gehen zu lassen", sagte er. "Deshalb sollten wir ihnen nicht noch Parkplätze vor der Schule einrichten."

Zumal eine solche Zone mit Elternparkplätzen im Kreisverkehr gar nicht zu kontrollieren sei, wie Ingrid Samusch von der städtischen Verkehrsüberwachung den Bezirksvertretern erklärte. "Zwischen 7 und 9 Uhr sind bei uns keine Ermittler im Einsatz. Zusätzliches Personal würden wir dafür nicht bekommen", sagte sie. Außerdem sei vorherzusehen, dass die angrenzenden Geschäfte über eine solche Regelung nicht erfreut wären. "Und wie sollen wir überprüfen, ob ein dort abgestelltes Auto einem Elternteil gehört oder nicht?"

Die Stadt verfolge die zunehmenden Elterntaxis ebenfalls mit Sorge. "Wir haben massive Probleme mit Eltern, die ständig zu spät losfahren und alles auf den letzten Drücker machen", berichtete Samusch. Denn diese Eltern blockierten regelmäßig die Einfahrten von Anwohnern. "Sie lassen ihr Auto einfach da stehen, und die Anwohner haben das Nachsehen, weil sie dadurch an der Ausfahrt gehindert werden."

Die Mehrheit der Stadtteilpolitiker lehnte die Eltern-Parkzone schließlich ab. Ebenso verwarfen sie Buschs Vorschlag, prüfen zu lassen, ob morgens Schülerlotsen am Kreisverkehr eingesetzt werden können. Dies sei eine freiwillige Leistung von Schulen, erklärte die Stadt. Grundschüler dürften dafür aber nicht eingesetzt werden.

(sug)
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