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A1 bei Leverkusen Drei Viertel aller Unfälle wegen zu hohem Tempo

Leverkusen · Ist das geplante Tempolimit auf dem Abschnitt der A1 zwischen Burscheid und Leverkusen berechtigt oder nicht? Die Kölner Polizei hat für unsere Redaktion Unfallzahlen für den Streckenabschnitt zusammengestellt. Sie zeigen: Seit 2012 gab es 69 Unfälle, darunter 51 wegen zu hohem Tempo.

Viele Leser sind der Meinung, dass auf der Strecke von Burscheid in Richtung Leverkusen eine Begrenzung der Geschwindigkeit keinen Sinn macht. Insbesondere weil der Abschnitt laut Bezirksregierung Köln nicht als Unfallschwerpunkt gilt. Auf Anfrage unserer Redaktion hat die Polizei Köln deshalb Unfallstatistiken zu dem Streckenabschnitt herausgegeben. Sie zeigen: Die Zahl der Unfälle steigt, und viele davon passieren, weil gerast wurde.

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Foto: ddp

Die Zahlen beziehen sich auf die vergangenen zwei Jahre. Demnach kam es in der Zeit vom 1. September 2012 bis 30. September 2014 zwischen der Anschlussstelle Burscheid und dem Kreuz Leverkusen in Fahrtrichtung Köln zu 69 Verkehrsunfällen mit Personenschaden. Ein Unfall endete tödlich, bei elf wurden Personen schwer verletzt, und 56 Unfälle hatten leicht verletzte Personen zur Folge.

"Ich bin da schon locker 290 km/h gefahren"

Die Zahlen geben auch Aufschluss darüber, wie viele Unfälle sich aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit ereignet haben: "Bei 51 der 69 Verkehrsunfällen mit Personenschaden war die Ursache Geschwindigkeit oder ein zu geringer Sicherheitsabstand", schreibt die Polizei Köln. Das sind umgerechnet 74 Prozent, also knapp drei Viertel aller Unfälle. Hier sehen die Personenschäden so aus: Eine Person ließ ihr Leben, sieben wurden schwer und 43 leicht verletzt. "Im Jahr 2014 ist eine Steigerung der Zahlen erkennbar", teilt die Polizei mit.

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Viele unserer Leser fühlen sich durch die Entscheidung der Bezirksregierung in ihrer Freiheit eingeschränkt. "Autobahnen sind nun mal zum Schnellfahren gebaut, wer das nicht mag, kann doch Bundesstraße fahren", schreibt ein Leser in den Kommentaren. Ein anderer User postet auf unserer Facebookseite: "Ich bin da mit einem Motorrad schon locker 290 km/h gefahren."

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Die Meinung der Schnellfahrer ist eindeutig: Sie wollen sich die Geschwindigkeit nicht vorschreiben lassen. So argumentiert ein Nutzer: "Der Fahrzeugführer ist — analog zu einem Kapitän und Piloten — dafür verantwortlich, die korrekte Geschwindigkeit zu wählen und nicht der Staat." Weiter schreibt er: "Ich kenn's von mir, wenn ich schnell fahre, bin ich konzentriert bis in die letzte Faser und habe eine schnelle Reaktion." Ein anderer vertritt offenbar eine ähnliche Ansicht: "Ich kann nach Verkehrslage selbst entscheiden, wie schnell ich fahren kann und muss mir das weder von einem kleinen Diktator noch von einem Geldgeier vorschreiben lassen." Eine andere Reaktion: "Das Problem ist nicht, ob SIE konzentriert "bis in die letzte Faser" sind, sondern wie unkonzentriert die anderen fahren."

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(RP)
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