Leverkusen Eltern packen an für neues Klettergerüst

Leverkusen · Mit Unterstützung der Artur-und-Aenne-Köppen-Stiftung hat die Kita Wiesdorf eine neue Gartengestaltung bekommen.

 Allgemeine Freude über das neue Klettergerüst in der evangelischen Kindertagesstätte Wiesdorf: Stadtsuperintendent Gert-René Loerken und Sandra Kutzehr von der Kita-Fachberatung probieren es gemeinsam mit den Kindern aus

Allgemeine Freude über das neue Klettergerüst in der evangelischen Kindertagesstätte Wiesdorf: Stadtsuperintendent Gert-René Loerken und Sandra Kutzehr von der Kita-Fachberatung probieren es gemeinsam mit den Kindern aus

Foto: Köppenstiftung

Das neue Klettergerüst am Ende des Gartens lieben alle Kinder der evangelischen Kindertagesstätte Wiesdorf. Das ist kein Wunder: Hier gibt es kein gewöhnliches Stahlgestell, wie es auf den Spielplätzen ringsum zu finden ist. Stattdessen hängen Seile in unterschiedlichen Höhen an massiven Holzpfählen, sodass die Kinder von allen Seiten am Gerüst klettern können. Immer belegt ist auch das neue ebenerdige Trampolin, das in den Boden eingelassen ist. Dafür haben Eltern in einer Wochenendaktion ein tiefes Loch gegraben.

Überhaupt konnte die Neugestaltung des in die Jahre gekommenen Außengeländes nur realisiert werden, weil die Elternschaft mit angefasst und durch Eigenleistung die Kosten erheblich gesenkt hat, erklärt Julia Witt. Sie ist seit eineinhalb Jahren Leiterin der Einrichtung an der Dönhoffstraße.

Grundvoraussetzung aber war die Förderung durch die Artur-und-Aenne-Köppen-Stiftung, die 14.000 Euro dazu gab. Das ist etwas weniger als in den meisten Fällen, in der Regel übernimmt die Stiftung die Hälfte der Anschaffungen, die aus dem normalen Etat von Träger und Fördervereinen nicht möglich sind. 70.000 Euro wurden im Schnitt jährlich ausgeschüttet.

Seit Gründung der Stiftung vor 20 Jahren sind mehr als eine Million Euro in die Ausstattung evangelischer Kindergärten im Kirchenkreis Leverkusen geflossen, sagt Superintendent Gert-René Loerken. Er ist Mitglied im Stiftungsvorstand und hat die Diskussionen um den Verwendungszweck, gerade im Fall der zweigruppigen Wiesdorfer Kita, verfolgt. Es brauchte die Überzeugungskraft von Sandra Kutzehr, die als Fachberaterin für alle 16 Kirchenkreis-Kitas ebenfalls im Vorstand sitzt. Schließlich konnte sie alle Entscheider überzeugen, dass die Mittel gut investiert sind, weil die Innenstadt-Kinder nun zwischen dichter Bebauung einen kleinen Erlebnispark haben.

In der Regel sind die Anschaffungen etwas kleiner, denn man achtet streng darauf, dass die jährliche Ausschüttung gerecht verteilt wird, sagt Wilhelm Josef Kirchharz. Er ist schon 20 Jahre ehrenamtlich im Vorstand tätig und sorgt zugleich als Mitarbeiter der Sparkasse Leverkusen für die optimale Geldanlage.

Dass es sogar in Zeiten von kaum mehr als null Prozent Zinsen gelingt, die Kitas kontinuierlich zu unterstützen, liege vor allem daran, dass die Stifter "eine klare Vorstellung von der Vermögensanlage hatten." Sie erlaubten nämlich ausdrücklich den Kauf von Aktien, was bei der normalen "mündelsicheren" Anlage nicht möglich sei, sagt Kirchharz. Für ihn sei das Chance und Last zugleich. Denn er muss solide Werte aussuchen und dabei im Sinne der Kirche versuchen, nur ethisch vertretbare Investments zu tätigen.

Außerdem ginge es nicht nur um optimale Ausschüttung, sondern zugleich um den Erhalt des Vermögens trotz Inflation. Bis zu 30 Prozent des jährlichen Gewinns dürfe wieder angelegt werden. Und so hat sich das Stiftungskapital von einst 1,5 Millionen auf jetzt mehr als drei Millionen Euro verdoppelt.

Alteingesessenen Leverkusenern ist der Name Köppen ein Begriff, das Ehepaar betrieb ein Modehaus an der Ecke Dönhoffstraße-Breidenbachstraße. Das kinderlose Paar vererbte dem Evangelischen Kirchenkreis 1997 das Stiftungskapital von 1,5 Millionen Euro, um damit evangelische Kindergärten zu fördern.

(mkl)
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