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Leverkusen. In Hitdorf muss "Frau Müller weg"

Leverkusen. · Sollten Zuschauer lachen? Oder sollten sie weinen, wenn ihnen im Matchbox-Theater an der Hitdorfer Straße 169 quasi der Spiegel vorgehalten wurde? Monika Noltensmeier hat das Bühnenwerk "Frau Müller muss weg", geschrieben von Lutz Hübner unter Mitarbeit von Sarah Nemitz, kraftvoll in Szene gesetzt und seit Januar mit dem Ensemble des Matchbox-Theaters einstudiert.

 Fünf Eltern gegen eine Lehrerin: "Frau Müller muss weg" ist das neue Stück des matchbox-Ensembles. Heute Abend ist's in Hitdorf zu sehen.

Fünf Eltern gegen eine Lehrerin: "Frau Müller muss weg" ist das neue Stück des matchbox-Ensembles. Heute Abend ist's in Hitdorf zu sehen.

Foto: Uwe Miserius

Zum Inhalt: Fünf besorgte Eltern der Klasse 4b haben Klassenlehrerin Sabine Müller um ein Gespräch gebeten, weil es offenbar Probleme in der Klasse gibt. Sie unterstellen der erfahrenen Lehrerin mangelnde pädagogische Fähigkeiten, sind aber tatsächlich um die Noten ihrer verzogenen Gören besorgt. Immerhin geht es um den Übergang zur weiterführenden Schule. Und so sitzen fünf Erwachsene in der Klasse auf Kinderstühlen - das Mobiliar wurde überwiegend von Leverkusener Schulen zur Verfügung gestellt - zwischen Bastelarbeiten und Kuschelecke, und sind bereit, dem Feind ins Auge zu sehen. Dass die Probleme nicht bei den Schülern zu suchen sind, davon sind sie natürlich felsenfest überzeugt.

Bei der Generalprobe gab es nur einige Kleinigkeiten, die Regisseurin Noltensmeier für die Dauer der Spielzeit noch verbessern möchte. Insgesamt jedoch überzeugten die Darsteller Martina Vikanis (Lehrerin), Annika Siller (Elternsprecherin Jessica Höfel), Melanie Rehbein (Katja Grabowski), Sarah Timm (Marina Jeskow), Benjamin Trzeciak (Patrick Jeskow) und Sven Thelen (Wolf Heider) bei dem Bühnenstück ausnahmslos mit Gestik, Mimik und Worten und außerordentlicher Spielfreude. Die Schauspieler agierten so überzeugend, spitzten Spannungen gekonnt zu und behandelten Auseinandersetzung extrem emotional, dass es eine Freude war, ihnen zuzusehen. Fast empfand das Publikum ähnlich betroffen wie Frau Müller, als die Eltern ihr nahelegten, die Klasse abzugeben. Und so mancher konnte sich sicher ebenso gut in die Lage der ehrgeizigen Mütter und Väter versetzen, die nur das Beste für ihre Kinder wollten, dabei aber übersahen, was Kritik am eigenen Kind und an den eigenen Erziehungsmethoden alles zu bewirken vermochte. Ganz bewusst nahm die Komödie die unterschiedlichen Elterntypen aufs Korn, in der nur noch Leistung zu zählen scheint. Nach der Pause nahm die Geschichte eine überraschende Wendung.

Termine Samstag 9., 16., 23. April, 11. Juni; Sonntag, 10., 17. und 24. April, 8., 22. Mai und 12. Juni. Karten (zwölf Euro VVK/14 Abendkasse) www.matchboxtheater.de.

(gkf)
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