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Leverkusen In Opladen fehlt die Herrenmode

Leverkusen · Einzelhandelsgutachten listet Angebotsmängel in Einkaufszentren auf. Schlebusch punktet mit Freundlichkeit.

 Bummeltag in Opladens Fußgängerzone: bei Damenmode-Geschäften gibt es Auswahl, doch wo kaufen die Männer? Gutachter ließen Kunden befragen und erkannten so den Mangel.

Bummeltag in Opladens Fußgängerzone: bei Damenmode-Geschäften gibt es Auswahl, doch wo kaufen die Männer? Gutachter ließen Kunden befragen und erkannten so den Mangel.

Foto: Bernd Bussang

Knapp ein Jahr erarbeitete das Gutachterbüro Cima ein neues Einzelhandelskonzept für Leverkusen. Am Donnerstag wurden im Funkenturm die Ergebnisse für den Stadtbezirk II präsentiert.

Das letzte Konzept zum Einzelhandel stammt aus dem Jahr 2002. Aber die Stadt will für neue Entwicklungen gut aufgestellt sein. Dazu wurden rund 1000 Kunden unter anderem nach fehlenden Sortimenten oder zur Gesamtnote für den Standort befragt. Betrachtet wurden nicht nur größere Stadtteilzentren, sondern auch Nahversorgung.

Die Ergebnisse, die Cima-Mitarbeiter Christoph Mathia im Einzelnen erläuterte, kamen nicht überraschend. Demnach bildet das Nahrungs- und Genussmittelsegment mit über 50.000 Quadratmetern Verkaufsfläche und 105 Millionen Euro Umsatz den Schwerpunkt des gesamtstädtischen Einzelhandels. Die drei Zentren Wiesdorf, Opladen und Schlebusch wurden im Gesamtdurchschnitt gut bewertet. Die Frage, ob das Angebot ausreichend sei, beantworteten in Wiesdorf 67,4 Prozent und in Schlebusch 64,1 Prozent, in Opladen aber nur 34,3 Prozent mit Ja. Dort fehle es an Bekleidungsgeschäften, speziell im hochwertigen Herrenausstatter-Bereich, kritisierten die Kunden. In Wiesdorf vermissten sie Beratung in den Geschäften. Schlebusch punktete durch Freundlichkeit der Bedienung. Für Kleidungs- und Möbelkäufe fahren viele Kunden nach Köln. Die Domstadt zählt somit als größter Mitwettbewerber für den Einzelhandel.

Neben den drei Zentren weist Leverkusen insgesamt 15 so genannte Nahversorgungszentren auf. Im Stadtbezirk II sind das Küppersteg, Bürrig, Quettingen und Bergisch-Neukirchen. "Die Versorgung in Bergisch Neukirchen ist seit der Schließung von Edeka im Jahr 2015 nicht mehr voll umfänglich gewährleistet", kommentierte der Cima-Mitarbeiter. Eine vergleichbare Situation bestehe in Quettingen. Mathia: "Hinter der bestehenden Tankstelle gibt es eine Grünfläche, die wir bei Bedarf durchaus als Potentialfläche für eine künftige Entwicklung sehen."

Gemessen an der Verkaufsflächendichte je Einwohner existiere in einzelnen Stadtteilen Leverkusens ein sehr kompaktes Netz an Versorgungseinrichtungen, stellte der Gutachter zusammenfassend fest. Aus rein quantitativer Sicht gebe es in Quettingen, Bürrig und Küppersteg eine angemessene Ausstattung. Opladen liege leicht unter dem Durchschnitt, aber gerade im Stadtteilzentrum gebe es geringen Bedarf. Bergisch Neukirchen habe einen der niedrigsten Werte im gesamten Leverkusener Stadtgebiet. Der Konzeptentwurf soll im Laufe des Aprils abgeschlossen und im Mai offengelegt werden. Die Vorlage zur Beschlussfassung im Rat ist für Juni geplant.

(gkf)
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