Leverkusen Kanalbauarbeiten an Schlebuscher Straße

Leverkusen · Wer in den kommenden Wochen die Schlebuscher Straße in Höhe Siemensstraße befährt, ist in guter Gesellschaft, die er aber nicht sieht: Fünf Meter unter der Straße gräbt sich eine Vortriebsmaschine durch das Erdreich.

Mit 200 bis 350 Tonnen Presskraft drückt das Baugerät Rohre für den Kanalbau, um das Gewerbegebiet Fixheide Süd zu entwässern, in die Erde. Für die unsichtbare Gesellschaft können die Autofahrer dankbar sein: "Wir haben uns für die unterirdische Variante entschieden, damit die Schlebuscher Straße nicht für die Zeit der Bauarbeiten gesperrt werden muss", sagt Wolfgang Herwig, stellvertretender Vorstand der Technischen Betriebe Leverkusen. 16 000 Fahrzeuge nutzen die Schlebuscher Straße täglich. "Ein viel befahrenes Nadelöhr, das zur A 1-Überquerung dient", erklärt Herwig.

Am Mittwoch wurde die Vortriebsmaschine mithilfe eines Krans in die Grube an der Siemensstraße gesetzt. Vier bis sechs Wochen sollen die unterirdischen Bauarbeiten dauern. Dann bricht die Vortriebsmaschine in 500 Metern Entfernung in der Grube bei der Borsigstraße durch den Spritzbeton. Danach werden noch Schächte installiert. Das Ende der Bauzeit ist für Oktober geplant. Es ist der vierte von insgesamt sechs Bauabschnitten, die im Jahre 1994 an der Kleingartenanlage begannen. Der Neubau des kombinierten Sammel- und Staukanals in der Schlebuscher Straße ist ein wichtiger Schritt im Gesamtkonzept, um das Mischwasser (Abwasser und Regenwasser) aus dem Gewerbegebiet abzuleiten. Für das Jahr 2017 ist der Abschluss der gesamten Bauarbeiten geplant.

Für die Installation der zusätzlichen Schachtbauwerke und der Anschlüsse der Straßenabläufe in den unterirdischen Kanal wird es Ende des Jahres zu Teilsperrungen der Schlebuscher Straße kommen. "Die sind aber nicht so schwerwiegend wie es eine Komplettsperrung bei einer offenen Baustelle gewesen wäre", sagt Herwig. Im Vorfeld der Bauarbeiten mussten Teile der Straße bereits wegen Kampfmittelsondierungen gesperrt werden. "Bomben wurden dabei allerdings keine gefunden", sagt Herwig. Damit können die Vortriebsarbeiten heute beginnen. Etwa zehn Meter pro Tag gräbt sich die Maschine voran. An der Spitze hat das Gerät einen kleinen Bagger, der von einem Führer aus dem Inneren bedient wird. Über ein Förderband und eine Lohre wird das Erdreich abgetragen.

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