Leverkusen Kletterkunst und Reisefieber erleben

Leverkusen · Reisereportagen, Kletterausrüstung, Workshops - zehnter Alpin-Tag im Forum ließ für Berg- und Naturfreunde kaum Wünsche offen.

 An einem eigens errichteten Kletterturm konnten Besucher des Alpin-Tages die Technik des Eiskletterns simulieren und erlernen.

An einem eigens errichteten Kletterturm konnten Besucher des Alpin-Tages die Technik des Eiskletterns simulieren und erlernen.

Foto: Uwe Miserius

Zum kleinen Jubiläum war das Forum gerade am Samstagvormittag gut besucht, in den darauffolgenden Stunden ging der Andrang, wohl aufgrund des sehr guten Wetters, leicht zurück. So konnte der Veranstalter, der Kölner Alpenverein, sein angepeiltes Ziel, ein Besucherrekord von 5000 Besuchern, nicht ganz erreichen.

Dabei waren nicht nur erfahrene Outdoor-Veteranen gekommen, sondern auch spontane Besucher. Sie alle konnten sich bei Ausrüstern über das richtige Zubehör beraten lassen oder bei Tourveranstaltern mehr über interessante Reiseziele erfahren.

"Bei meiner Frau und mir hat es damals angefangen, als wir den Jakobsweg gegangen sind", erinnert sich Andreas Ender. "Nun fahren wir jedes Jahr ein bis zweimal zum Trekking nach Südtirol. Demnächst würden wir gerne noch einmal nach Nepal, da waren wir auch bereits häufiger." Besonders beliebt beim Alpin-Tag sind die Reisereportagen und Workshops. Stefan Erdmann berichtete in seinem 90-minütigen Film über seine Reise nach Bhutan und über die beeindruckenden Klöster, die er in dem geheimnisvollen Land im Süden Asiens besucht hat. "Mit dem Film wollte ich zeigen, was ich auf meiner Reise erlebt, aber auch empfunden habe", erzählt Erdmann. "Gerade die Begegnungen mit den Menschen und vor allem mit den Kindern in den Bergdörfern waren etwas Besonderes." Etwas näher der Heimat bleibt Steffen Hoppe. Der Fotojournalist zeigte seinem Publikum unzählige Bilder der Tiroler Alpensüdseite, die er zu jeder Jahreszeit besucht hat.

Wer es etwas praktischer mag, der war in einem der zahlreichen Workshops bestens aufgehoben. Seien es Techniken, mit deren Hilfe Berge von 8.000 Meter Höhe ohne Zusatzsauerstoff bestiegen werden können oder Hilfsmittel für Fotobegeisterte - bei den mehr als 50 Veranstaltungen war für viele etwas dabei. Und manche Inhalte, wie die des Kurses Knotenkunde, lassen sich auch mal ganz gut im Alltag anwenden. Besonders im Kommen ist das sogenannte Klettersteiggehen, bei dem selbst steile Felswände durch Eisenleitern und Stahlseile begehbar gemacht werden. Eine Form, die es vor allem Anfängern ermöglicht, auch schwierigere Routen zu bewältigen. "Das Interesse war auch heute unter den Besuchern sehr groß", berichtet Andreas Borchert, Leites des Workshops Klettersteiggehen. "Hier sind wir aber erst einmal nur die Basics wie die Sicherheitsausrüstung und das, was man als Einsteiger beachten muss, durchgegangen."

Am Abend gab es einen Vortrag von Ralf Gantzhorn. Der 53-Jährige zeigte Fotos, Videos und Dias von seinen Reisen nach Patagonien und Feuerland in Südamerika aus den letzten 30 Jahren. "Es ist der wahrscheinlich kälteste und windigste Ort der Welt, aber für mich gibt es nichts Vergleichbares", schwärmt der Fotograf. "Ich war bereits 26 Mal da. Am Anfang bin ich noch mit einem Drei-Gang-Fahrrad durch das Land gefahren - daraus ist eine bis heute anhaltende Liebe geworden."

(RP)
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