Leverkusen Kommunionkleider werden schlichter

Leverkusen · Der Prinzessinnen-und Bräutelook ist out. Bei Kommunionkleidung sind wieder die schlichteren Ensembles gefragt. Doch Weiß muss sein.

 Lotte Torbohm aus Leichlingen geht in diesem Ensemble in der kommenden Woche zur Erstkommunion. Sie wollte kein Prinzessinnenkleid.

Lotte Torbohm aus Leichlingen geht in diesem Ensemble in der kommenden Woche zur Erstkommunion. Sie wollte kein Prinzessinnenkleid.

Foto: Uwe Miserius

Mächtig aufgerüscht oder doch lieber dezent? Viele Mädchen, die am morgigen Weißen Sonntag und in den kommenden Wochen zur Erstkommunion gehen und damit feierlich in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen werden, treffen schon lange vor dem Gottesdienst eine wichtige Entscheidung. Denn zu dem besonderen Anlass gehört traditionell auch ein besonderes Kleid. Doch der Trend zu gewagten Roben, mit denen die Acht- und Neunjährigen andernorts sofort in die Royal Family aufgenommen würden, scheint in diesem Jahr in Leverkusen zurückzugehen.

"Natürlich möchten einige immer noch kleine Prinzessinnen sein", erzählt Svenja Lilienthal, die in Leverkusen eines der letzten Geschäfte hat, in dem die Kinder Kommunionkleider und -anzüge anprobieren und kaufen können. Bereits im Dezember beginnt die Saison, ab dann kommt meist die ganze Familie mit zum Aussuchen des festlichen Gewandes. "Dabei ist das ziemlich früh, denn das Kind kann bis zum Frühjahr noch ganz schön wachsen", sagt Lilienthal.

Doch den meisten kann es gar nicht schnell genug gehen, Last-Minute-Käufe hat sie deshalb noch nie erlebt. Zu einer kompletten Ausstattung gehört meist nicht nur das Kleid, das entweder ganz lang ist, oder in der sportlicheren Variante bis übers Knie geht. Außerdem trägt das Kommunionmädchen von heute ein Bolerojäckchen, Haarschmuck und je nach Kleid einen Unterrock. Handtäschchen sind hingegen weniger gefragt als früher.

 Svenja Lilienthal weiß aus ihrem Brautmodengeschäft, dass die Kommunionkinder wieder schlichtere Schnitte bevorzugen.

Svenja Lilienthal weiß aus ihrem Brautmodengeschäft, dass die Kommunionkinder wieder schlichtere Schnitte bevorzugen.

Foto: Uwe Miserius

Lotte Torbohm aus Leichlingen scheint mit ihrem Kleid daher voll im Trend zu liegen. "Es sollte auf keinen Fall lang sein, enger als ein Brautkleid und lieber schlicht. Eine Tasche wollte ich nicht haben", sagt die Achtjährige. Und zur Prinzessin mochte sie auch nicht mutieren, da hätte sich das sportliche junge Mädchen vermutlich eher verkleidet und unwohl gefühlt.

In Köln war sie mit ihren Eltern im Februar zum Einkauf, hat drei Kleider anprobiert, bevor sie das richtige fand. "Das erste Kleid war zu klein, das zweite zu breit, das dritte hatte komische Blüten", berichtet die Grundschülerin. Entschieden hat sie sich für ein dezentes kurzes Kleid mit weißen Blüten, dazu das obligatorische Bolerojäckchen, eine weiße Leggins und farblich passende Ballerinas.

Für ihr Haar hat sie einen Reif, den schon ihre Mutter zur Kommunion trug. "Darin fühle ich mich richtig wohl, nur die Schuhe nerven", sagt Lotte.

Einen entscheidenden Vorteil bringt der Schwester von zwei älteren und einem jüngeren Bruder das Kleid außerdem: Es ist nagelneu, Lotte muss zur Kommunion auf keinen Fall die Anzüge ihrer älteren Brüder auftragen.

(RP)
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